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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Der Einsatz der modifizierten Clavien-Dindo-Klassifikation im Rahmen der Mammareduktionsplastik

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Raimund Winter - Medizinische Universität Graz, Österreich
  • Isabella Haug - Medizinische Universität Graz, Österreich
  • Patricia Lebo - Medizinische Universität Graz, Österreich
  • Martin Grohmann - Medizinische Universität Graz, Österreich
  • Daryousch Parvici - Medizinische Universität Graz, Österreich
  • Janos Cambioso - Medizinische Universität Graz, Österreich
  • Alexandru Tuca - Medizinische Universität Graz, Österreich
  • Theresa Rienmüller - UMIT (Private Universität für Gesundheitswissenschaften Medizinische Informatik und Technik)
  • Spendel Stephan - Medizinische Universität Graz, Österreich
  • Lars-Peter Kamolz - Medizinische Universität Graz, Österreich

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc226

doi: 10.3205/15dgpraec226, urn:nbn:de:0183-15dgpraec2263

Veröffentlicht: 28. September 2015

© 2015 Winter et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In zahlreichen Studien wurden die Risikofaktoren und Komplikationen der Mammareduktionsplastik erhoben. Die Komplikationsraten in der Literatur variieren von 4 bis 54%.

Ein Grund für diese großen Unterschiede, scheint das Fehlen einer einheitlichen Klassifikation zu sein.

Das Ziel dieser Studie war es, die Komplikationsrate nach der modifizierten Clavien-Dindo-Klassifikation zu erheben und Risikofaktoren zu erfassen.

Clavien-Dindo-Klassifikation:

  • Grad I: Jede Abweichung vom normalen postoperativen Verlauf ohne Notwendigkeit pharmakologischer Behandlung, chirurgischer, radiologischer oder endoskopischer Intervention.

Ausnahme: Analgetika, Antipyretika, Antiemetika, Diuretika, Elektrolyten sowie Blutegel.

    • Grad II: Komplikationen, die eine pharmakologische Behandlung, Bluttransfusionen oder eine parenterale Ernährung benötigen.
    • Grad III: Komplikationen, die eine chirurgische, endoskopische oder radiologische Intervention erforderlich machen (Untergruppe: Grad IIIa in Lokalanästhesie bzw. Grad IIIb in Allgemeinanästhesie).
    • Grad IV: Lebensbedrohliche Komplikationen, welche eine intensivmedizinische Behandlung erfordern.
    • Grad V: Tod des Patienten.

Patienten und Methode: Eine retrospektive Datenanalyse von Patientinnen zwischen dem 18. und 90. Lebensjahr, welche sich von 2005 bis 2015 einer Reduktionsplastik unterzogen, wurde durchgeführt.

Ausgeschlossen wurden Patientinnen, welche Brustkrebs, Voroperationen an der Brust, jegliche Form von Immunschwäche, Einnahme von immunsupprimierenden Medikamenten oder eine einseitige Reduktionsplastik in der Anamnese aufwiesen.

Zusätzlich wurden Risikofaktoren und intra- und postoperative Messungen, wie Reduktionsgewicht und Drainagevolumen erfasst und mit dem Auftreten von postoperativen Komplikationen in Verbindung gesetzt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In die Studie konnten 800 Patientinnen inkludiert werden. Die Gesamtkomplikationsrate lag bei 63.8%. 41,6% der Patientinnen hatten eine Grad I , 7,4% eine Grad II, 5,5% eine Grad IIIa und 9,3% eine Grad IIIB Komplikation. Es traten keine Grad IV oder V Komplikationen auf.

Basierend auf unseren Daten lässt sich sagen, dass die Mammareduktionsplastik grundsätzlich eine sichere Operation darstellt, die jedoch häufig mit Komplikationen einhergehen kann. Wir erachten den Einsatz der Clavien-Dindo-Klassifikation zur genauen Analyse der Komplikationsrate als sinnvoll, da sie eine standardisierte und somit vergleichbare Erfassung der Komplikationen erlaubt.