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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Fraktioniert repetitive ESWT verbessert die kutane Mikrozirkulation

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Tobias Kisch - Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
  • Heiko Sorg - Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Alfried Krupp Krankenhaus, Essen
  • Vinzent Forstmeier - Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Bundeswehrkrankenhaus, Ulm
  • Karsten Knobloch - Sportpraxis Prof. Knobloch, Hannover
  • Peter Mailänder - Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
  • Robert Krämer - Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc220

doi: 10.3205/15dgpraec220, urn:nbn:de:0183-15dgpraec2205

Veröffentlicht: 28. September 2015

© 2015 Kisch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) wird seit einiger Zeit in verschiedenen Fachbereichen erfolgreich angewandt. In der Plastischen Chirurgie konnte eine beschleunigte Wundheilung und ein verbessertes Überleben schlecht perfundierter Lappenplastiken nachgewiesen werden. Die genauen Wirkmechanismen sind jedoch noch nicht vollständig geklärt. Zudem stellt sich die Frage, ob es Vorteile bei der Applikation höherer Energie und der fraktionierten Behandlung gibt. Deshalb haben wir den Einfluss von fraktioniert repetitiver hoch-energetischer Stoßwellenbehandlung im Tiermodell analysiert.

Hypothese: Fraktioniert repetitive hoch-energetische ESWT beeinflusst die kutane Mikrozirkulation.

Methoden: Zweiunddreißig Sprague Dawley Ratten wurden in zwei Gruppen randomisiert. Unter Vollnarkose wurde Gruppe 1 alle 10 Minuten mit fraktioniert repetitiver hoch-energetischer ESWT behandelt, während Gruppe 2 eine Placebobehandlung erhielt. Die Applikation erfolgte am Hinterlauf der Ratte. Die Messung der Mikrozirkulation erfolgte kontinuierlich mit Hilfe eines kombinierten Laser-Doppler- und Photospektrometrie-Geräts.

Ergebnisse: In Gruppe 1 konnte eine signifikante Zunahme der kutanen Sauerstoffsättigung eine Minute nach der ersten Applikation nachgewiesen werden. Eine signifikante Erhöhung wurde zusätzlich nach der zweiten Applikation gemessen, wobei der Effekt anschließend bis zum Ende der Messung (80 Minuten) anhielt. Die dritte Anwendung steigerte diesen Effekt noch weiter. Der kapilläre Blutfluss zeigte nach der ersten Applikation zwar nur eine insignifikante Steigerung. Die zweite und dritte Stoßwellenanwendung ließ ihn jedoch hochsignifikant ansteigen und verlängerte den Effekt um zwanzig Minuten. Die Plazebogruppe zeigte keine statistisch relevanten Veränderungen.

Diskussion: Die fraktioniert repetitive Stoßwellenbehandlung (frESWT) steigert und verlängert Effekte in der kutanen Hämodynamik. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die frESWT Vorteile gegenüber der einfachen Anwendung in der Behandlung von Weichteilverletzungen haben kann.