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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Extremitäten-Rekonstruktion mit dem freien mikrovaskulären M. gracilis-Lappen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Annika Arsalan-Werner - BG Unfallklinik Frankfurt, Deutschland
  • Isabella Mehling - BG Unfallklinik Frankfurt, Deutschland
  • Wibke Moll - BG Unfallklinik Frankfurt, Deutschland
  • Michael Sauerbier - BG Unfallklinik Frankfurt, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc209

doi: 10.3205/15dgpraec209, urn:nbn:de:0183-15dgpraec2092

Veröffentlicht: 28. September 2015

© 2015 Arsalan-Werner et al.
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Gliederung

Text

Die freie, mikrovaskulär anastomosierte Transplantation eines M. gracilis ist ein bewährtes plastisch-chirurgisches Verfahren zur funktionellen Wiederherstellung und Weichteildeckung und wird seit Mai 2013 an unserer Institution durchgeführt. Ziel der Studie war es, unsere Ergebnisse hinsichtlich der Praktikabilität, Variabilität und Verlässlichkeit des freien M. gracilis-Lappens bei Extremitäten-Rekonstruktion zu evaluieren.

Im Zeitraum von Mai 2013 bis April 2015 erfolgten bei 25 Patienten eine Defektdeckung der Extremitäten durch freie M. Gracilis-Lappenplastik. Bei vier Patienten bestand ein Weichteildefekt an der oberen Extremität und bei 21 Patienten an der unteren Extremität. Es erfolgte eine retrospektive Analyse des dokumentierten stationären und poststationären Verlaufs hinsichtlich der Praktikabilität, der Liegedauer, und der aufgetretenen Komplikationen nach mikrovaskulärer Gracilis-Transplantation durch.

Operationen erfolgten bei 18 Männern und 7 Frauen ausschließlich nach durch Traumata entstandenen Weichteilproblematiken. Bei allen Patienten konnte die Extremität erhalten werden. In fünf Fällen wurde durch die Kollegen der Unfallchirurgie eine Versorgung der Fraktur oder eine Modifikation der Osteosynthese vorgenommen. Das postoperative Lappen-Monitoring erfolgte bei allen Patienten durch klinische Kontrollen und bei 24 Patienten durch einen implantierten Cook-Doppler. Bei einem Patienten kam es nach einer subtotalen Major-Amputation zum Verlust der Lappenplastik durch arteriellem Verschluss des Lappengefäßes, der Defekt wurde im Verlauf mit einem freien M. Latissimus dorsi-Lappen gedeckt. In vier Fällen trat ein revisionspflichtiges Hämatom unter dem Lappen auf. Im Bereich der Hebestelle musste ein Patient wegen eines Seroms revidiert worden. Der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt nach der Lappenplastik in unserer Abteilung betrug 35 Tage.

Der freie, mikrovaskulär anastomosierte M. Gracilis-Lappen ist zuverlässig in der Rekonstruktion von posttraumatischen Weichgewebedefekten der Extremitäten. Die interdiziplinäre Versorgung von Frakturen durch die Kollegen der Unfallchirurgie ist im Rahmen des operativen Eingriffes parallel zur Hebung des Lappens möglich. Dies ermöglicht eine einzeitige Osteosynthese mit Defektdeckung durch freie Lappenplastik bei moderaten Defektgrößen und den Erhalt der Extremität.