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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Freie Lappenplastiken nach Sarkomresektion – Funktionelle Ergebnisse, Lebensqualität und Überleben

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Daria Pakosch-Nowak - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland
  • Ole Goertz - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland
  • Hans-Ulrich Steinau - Universitätsklinikum Essen
  • Adrien Daigeler - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland
  • Nicolai Kapalschinski - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland
  • Marcus Lehnhardt - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland
  • Kamran Harati - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland
  • Jonas Kolbenschlag - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc208

doi: 10.3205/15dgpraec208, urn:nbn:de:0183-15dgpraec2087

Veröffentlicht: 28. September 2015

© 2015 Pakosch-Nowak et al.
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Gliederung

Text

Sarkome sind seltene nicht-epitheliale Tumore, die einen Anteil von 1% an allen malignen Neubildungen haben und hauptsächlich an den Extremitäten lokalisiert sind. Dem Behandlungskonzept liegt eine multimodale Therapie zugrunde. Die Extremitäten-erhaltende Chirurgie unter dem Einsatz eines mikrovaskulären Transplantates zur Defektdeckung nach Tumorresektion ist hier eine chirurgische Möglichkeit. Ziel dieser Arbeit war es, retrospektiv das Überleben und die Rezidivfreiheit sowie prospektiv die Lebensqualität und Extremitätenfunktion der betroffenen Patienten zu erheben.

In diese Studie wurden Patienten, die ein mikrovaskuläres Gewebetransplantat zur Defektdeckung nach Sarkom-Resektion im Zeitraum von 2001 bis 2013 eingeschlossen. Retrospektiv wurde neben Patienten- und Tumor-spezifische Daten das disease-free survival und die Überlebenszeit erhoben. In dem prospektiven Teil wurde mittels der Evaluationssysteme TESS und SF-36 die Lebensqualität und Extremitätenfunktion ermittelt.

Insgesamt konnten 78 Patienten, die ein mikrovaskuläres Transplantat zur Defektdeckung nach Sarkom-Resektion erhalten haben, identifiziert werden. Retrospektiv wurden hier Patienten-spezifische Daten wie Alter, Geschlecht und Komorbidität sowie Tumor-bezogenen wie beispielsweise Grading, Tumorlokalisation und Metastasierung erhoben. Für die Beurteilung der Extremitätenfunktion wurde das speziell für Sarkom-Patienten entwickelte Evaluationssystem TESS genutzt, zur Erhebung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität wurde das Verfahren SF-36 verwendet.

Die Extremitäten-erhaltende Chirurgie mit nachfolgender Defektdeckung mittels mikrovaskulärem Transplantat ist eine Behandlungsmöglichkeit bei den selten auftretenden Sarkom-Erkrankungen. In unserer Studie haben ca. 58% der Patienten die 5-Jahres-Überlebensgrenze überschritten, das disease-free survival lag für diesen Zeitraum bei ca. 53%. Es zeigte sich eine annähernd gleiche Extremitätenfunktion im Verfahren TESS unserer Patienten mit anderen Patientenkollektiven, die einen Primärverschluss nach Sarkom-Resektion erhalten haben. In der Beurteilung der Lebensqualität mittels SF-36 zeigte sich ein nicht-signifikanter niedrigerer Wert für die körperliche Gesundheit im Vergleich zur Krebs-erkrankten Normstichprobe. Im Bereich der psychischen Gesundheit ist der Wert vergleichend zur Krebs-erkrankten Normstichprobe signifikant erhöht.