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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Makroskopischer Verlauf der Vena facialis im Gesichtsbereich – Implikationen für rekonstruktive und ästhetische Eingriffe

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Thilo Schenck - Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
  • Sebastian Cotofana - Institut für Anatomie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Salzburg

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc202

doi: 10.3205/15dgpraec202, urn:nbn:de:0183-15dgpraec2029

Veröffentlicht: 28. September 2015

© 2015 Schenck et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Genaue anatomische Kenntnisse der Gefäßverläufe sind unabdingbar für erfolgreiche Eingriffe im Gesicht. Die Arteria und Vena facialis sind häufige Anschlussgefäße für Lappenplastiken im Gesicht. Kenntnisse ihrer Verläufe sind für minimal-invasive ästhetische Prozeduren von hoher Relevanz. Der Verlauf der A. facialis ist in zahlreichen Arbeiten untersucht und beschrieben worden. Hinsichtlich der V. facialis ist die Datenlage nur gering.

Material und Methoden: Der Verlauf der V. facialis und ihr Bezug zu angrenzenden Strukturen wurde beidseits an 34 unfixierten und 8 formalin-fixierten Kopfpräparaten untersucht.

Ergebnisse: Die A. und V. facialis überkreuzten in allen Fällen gemeinsam die Mandibula am Vorderrand des Musculus masseter. Während die Arterie in das Spatium buccale eintritt und nach anterior-superior in Richtung Mundwinkel verläuft, tritt die Vene in eine Venenscheide ein, in der sie ohne weitere Begleitstrukturen nach kranial verläuft. Die Venenscheide steht nach lateral in kontinuierlicher Verbindung mit der Faszia parotideo-masseterica. Auf Höhe des Os zygomaticum verbindet sich die Venenfaszie mit dem breitbasigen ossären Ansatz des M. zygomaticus major. Die V. facialis unterkreuzt diesen Muskel in allen untersuchten Fällen in allen untersuchten Fällen.

Diskussion: Die V. facialis wird häufig als gemeinsam mit der A. facialis verlaufend dargestellt. In dieser Arbeit wurde an 42 Kopfpräparaten beidseits gezeigt, dass die Vene in allen Fällen am Vorderrand des M. masseter und damit immer lateral des Foramen infraorbitale verläuft. Es wurde kein gemeinsamer Verlauf von Arterie und Vene gefunden. Diese Arbeit stellt erstmals detailliert den Verlauf der V. facialis dar. Hierbei wurde eine eigene Venenscheide identifiziert, der eine mechanisch-rheologische Funktion zukommen könnte. Die Arterie tritt den großen Bewegungsamplituden bei Mundöffnung durch einen geschlängelten Verlauf entgegen. Die Vene scheint durch den dorsalen Verlauf und die Aufhängung in der Venenscheide vor diesen Bewegungen geschützt zu sein.

Die vorliegende anatomische Beschreibung soll bei der operativen Darstellung der Gefäße helfen und bei der Angabe von sogenannten „Danger Zones“ für die Applikation von Filler-Materialien berücksichtigt werden.