gms | German Medical Science

46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Universitäre Forschung in der Plastischen Chirurgie: Eine retrospektive Analyse im 5-Jahres-Intervall

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Seyed Arash Alawi - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand - und Verbrennungschirurgie Universitätsklinikum RWTH Aachen, Deutschland
  • Anne-Kathrin Laßek - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand - und Verbrennungschirurgie Universitätsklinikum RWTH Aachen, Deutschland
  • Ziyad Alharbi - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand - und Verbrennungschirurgie Universitätsklinikum RWTH Aachen, Deutschland
  • Stefan Bohr - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand - und Verbrennungschirurgie Universitätsklinikum RWTH Aachen, Deutschland
  • Norbert Pallua - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand - und Verbrennungschirurgie Universitätsklinikum RWTH Aachen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc195

doi: 10.3205/15dgpraec195, urn:nbn:de:0183-15dgpraec1957

Veröffentlicht: 28. September 2015

© 2015 Alawi et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Nach der von A.v.Humboldt im 18.Jahrhundert etablierten Universitätstruktur nimmt Forschung eine zentrale Rolle jedweder akademischer Aktivität ein. Bezogen auf das Fachgebiet der Plastischen Chirurgie schliesst letztere die Grundlagenforschung mit klinischer Fragestellung sowie die kritische Beurteilung neuartiger und Standardtherapien mit ein, eine sozioökonomische Evaluation mit eingeschlossen. Reziprok bestimmt hier eine definierte Forschungsaktivität jedoch auch signifikant ein ärztlich-akademisches Handeln etwa hinsichtlich der Zuführung öffentlicher Mittel und akdemischer Karriere. Hieraus begründet sich aus Ansicht der Autoren die dringliche Notwendigkeit einer kontinuierlichen Evaluation fach-spezifischer akademischer Aktivitäten im nationalen Vergleich.

Zielsetzung: Unser Studiendesign zielt auf eine nachvollziehbare qualitative Gewichtung der Forschungsaktivität universitärer Kliniken mit eigenständigem Lehrstuhl für Plastische Chirurgie auf nationaler Ebene. Neben einer Verteilung der Publikationen in die Unterbereiche der Plastischen Chirurgie erfolgte eine Analyse über Parameter der Quantität (Publikationsanzahl) und der Qualität (Impact Factor).

Methoden: Der Analyse-Zeitraum umfasste gelistete (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed) Publikationen entsprechender Kliniken für Plastische Chirurgie im Zeitraum von 01/2010 bis 12/2014. Eine Publikationszuweisung erfolgt primär über den aktuellen Klinikumsdirektor mit gesonderter Wertung bei Wechsel der ärztlichen Leitung. Für eine Impact-Factor (IF) Gewichtung galt der spezifische 5-Jahres Durchschnittswert des Journals als massgebend. Eine erweiterte Unterteilung in gesonderte Forschungsbereiche erfolgt wie folgt: Zellbiologie/Tissue Engineering, Rekonstruktion, Hand, Verbrennung, Ästhetik, Tumor, Reviews). Eine deskriptive statistische Analyse erfolgte zur Verteilung der Publikationen zu oben genannten Zuordnungen, sowie die Berechnung der Konfidenzintervalle (p<0.05) für die jährliche kumulative Summe des Impact-Factors (IS).

Ergebnisse: Für den Zeitraum von 01/2010 bis 12/2014 wurden insgesamt n=942 Publikationen evaluiert mit folgender gesonderter Zuordnung: 43 % Reviews (n=405), 20 % Zellbiologie/Tissue Engineering (n=185), 10 % Rekonstruktion (n=92) und 27 % andere (n=260). Ein Ranking nach Publikationsanzahl war wie folgt: MH Hannover n=178 (Jährlich x ̅= 36, (x=) ̃ 34), Universität Erlangen n=115 (Jährlich x ̅= 23, (x=) ̃ 23), Bergmannsheil Bochum n=90 (x ̅= 18, (x=) ̃ 19/ Jahr). Es ergab sich ein jährlicher Gesamtdurchschnitt der Anzahl an Publikationen von: 14± 5 (p<0,05). Die jährliche, kumulative Summe des Impact-Factors (IS) betrug im Gesamtdurchschnitt 30.07± 10.44 (p<0.05); gesonderter IS: 1.MH Hannover x ̅= 74.66, (x=) ̃ 62.22, 2.UK Erlangen x ̅=53.24, (x=) ̃ 50.84, 3.UK RWTH Aachen x ̅=46.12, (x=) ̃ 44.67. Der gesamt-durchschnittliche Impact-Factor per Publikation: 2.07± 0.29 (p<0.05); gesondert: 1.UK RWTH Aachen x ̅=2.76, (x=) ̃2.79; 2.UK Erlangen x ̅=2.34, (x=) ̃2.46; 3.MH Hannover x ̅=2.08, (x=) ̃2.05. In Journals mit ausschliesslich plastisch-chirurgischem Fachhintergrund wurde zu 37% publiziert.

Fazit: Eine objektivierbare vergleichende Analyse von Forschungsaktivität an deutschen Hochschulen sollte unserer Ansicht nach zentralisiert, regelmäßig aktualisiert und öffentlich zugänglich sein. Hier ist neben der fachlichen Einordnung des Forschungsengagements auch eine Beurteilung des jeweiligen universitären Forschungsschwerpunktes sinnvoll. Weiterführend sollte mittelfristig dann auch eine entsprechende Datenerhebung auf europäischer und internationaler Ebene erfolgen.