gms | German Medical Science

46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Ästhetische Weiterbildung in einem Versorgungskrankenhaus – ist das möglich?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • presenting/speaker Maria Boyce - Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
  • Ramin Ipaktchi - Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
  • Peter Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc192

doi: 10.3205/15dgpraec192, urn:nbn:de:0183-15dgpraec1926

Veröffentlicht: 28. September 2015

© 2015 Boyce et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Die Weiterbildung zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie dauert in Deutschland 6 Jahre. Mit Einführung des Common trunks hat sich die Zeit, welche in der reinen Weiterbildung für Plastische und Ästhetische Chirurgie verbracht wird, nochmals um 2 Jahre verkürzt.

Hinzu kommen der steigende Druck der Ökonomisierung der Krankenhäuser und dünne Personaldecken. Diese Punkte machen die Weiterbildung im ästhetischen Bereich zu einer stetigen Herausforderung.

In einer Umfrage von 2013 (Momeni et al. Annals of Plastis surgery) gaben 90% der Befragten (80 von 112) an eine weiterführende Ausbildung in ästhetisch plastischer Chirurgie zu brauchen. Als Faktoren für die fehlende Weiterbildung wurden unter anderem ein unzureichendes Curriculum sowie zu geringe Fallzahlen in ästhetischen Bereichen angegeben.

Somit stellt sich die Frage, ob eine Weiterbildung im ästhetischen Bereich in einem Versorgungskrankenhaus überhaupt möglich ist.

An unserer Klinik wurde vor einem Jahr ein kompetenzbasiertes Weiterbildungscurriculum als Pilot gestartet. Hier soll der Fokus von einer rein zeitbasierten Weiterbildung hin zu erworbenen Kompetenzen gelenkt werden. Wichtig sind nicht nur die Durchführung des Eingriffes allein, sondern auch der Erwerb generischer Fertigkeiten wie Gewebe-handling und operative Planung.

Trotz des Fokus der Klinik als supramaximal Versorgungskrankenhaus kann eine beständige Zahl Eingriffe vorgewiesen werden, welche sich auch im ästhetischen Bereich findet. Dazu gehören nicht nur Eingriffe wie Abdominoplastiken, Liposuktionen und Mammaeingriffe. Ein wesentlicher Bestandteil bildet auch die Komplikationschirurgie. Patienten nach häufig im Ausland durchgeführten Schönheitsoperationen stellen sich bei unzureichender Nachsorge und Komplikationen vor. Auch diese bilden für den Weiterbildungsassistenten eine essentielle Lernerfahrung.

Interpersonelle Skills sind ebenfalls ein Bereich der nicht unterschätzt werden sollte und in der Weiterbildung nicht oft genug trainiert werden kann.

Anhand des Beispiels unserer Klinik möchten wir die Möglichkeiten der Weiterbildung in ästhetisch plastischer Chirurgie aufzeigen. Durch die Einführung eines kompetenzbasierten Weiterbildungsprogrammes kann eine übersichtlichere und bessere Dokumentation des ästhetischen Bereiches erreicht werden. Die erleichtert sowohl den Weiterbildnern als auch den Assistenten das gezielte Training in diesem Bereich mit seinen vielfältigen Aspekten und Herausforderungen.