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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Grenzen zwischen kosmetischer und medizinischer Indikation der Liposuktion beim Lipödem – eine leitlinienorientierte Behandlung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Tobias Heuft - Dreifaltigkeitskrankenhaus Wesseling, Deutschland
  • Nina Schwaiger - Dreifaltigkeitskrankenhaus Wesseling, Deutschland
  • Dirk F. Richter - Dreifaltigkeitskrankenhaus Wesseling, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc182

doi: 10.3205/15dgpraec182, urn:nbn:de:0183-15dgpraec1826

Veröffentlicht: 28. September 2015

© 2015 Heuft et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Ziel: Das Lipödem ist eine Erkrankung, welche außerhalb der Plastischen Chirurgie, Phlebologie und Dermatologie weitgehend unbekannt ist und somit oft einer gezielten Diagnose entgeht. Bei einer Prävalenz von 15% der weiblichen Bevölkerung besteht jedoch ein nicht unerhebliches Krankengut. Neben der kombinierten physikalische Entstauungstherapie besteht die Möglichkeit einer Liposuktion in wet-technique zur Reduktion des pathologisch veränderten Fettgewebes. Diese Therapie ist aber zum aktuellen Zeitpunkt noch keine anerkannte Kassenleistung und somit einem Großteil der Patientinnen nicht zugänglich. Neben einer Überarbeitung der Leitlinie der Gesellschaft für Phlebologie zum Lipödem, welche sich der Problematik annimmt, besteht aktuell eine Prüfung des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Nutzen-Risikoabwägung des Operationsverfahren Liposuktion beim Krankheitsbild des Lipödems.

Ziel dieser Arbeit ist es eine Hilfestellung zu bieten um eine kosmetische von einer beim Lipödem medizinisch indizierten Liposuktion abzugrenzen und somit einen weiteren Beitrag zu leisten die Liposuktion als anerkannte Kassenleistung durchzusetzen.

Methoden und Material: Es erfolgte eine aktuelle Pubmed-Literaturrecherche sowie eine Evaluation des eigenen Patientengutes.

Ergebnisse: In unserem Patientengut sowie in der aktuellen Literatur zeigt sich die Liposuktion beim Lipödem als die Therapie der Wahl um eine dauerhafte Beschwerdebesserung zu erreichen. Diesbezüglich erfolgt aktuell auch eine Überarbeitung der Leitlinie der Gesellschaft für Phlebologie.

Schlussfolgerung: Erst eine Verminderung der pathologischen Fettpolster kann zu einer langfristigen und dauerhaften Linderung der Beschwerden führen. Nach aktueller Studienlage ist hier die Liposuktion in wet-technique Mittel der Wahl, um gezielt eine Reduktion dieser schmerzhaften, bewegungseinschränkenden Fettpolster zu erreichen. Es hat sich gezeigt, dass durch adäquat durchgeführte Liposuktion - im Rahmen einer standardisierten Behandlung - eine dauerhafte Reduktion der kombinierten physikalischen Therapie bis hin zu einem völligen Verzicht erreicht werden kann. Hierdurch lässt sich neben einer deutlichen, subjektiven Steigerung der Lebensqualität außerdem eine Senkung der Gesamtbehandlungskosten erreichen.

Somit besteht unserer Ansicht nach durchaus eine medizinische Indikation eine Liposuktion beim Krankheitsbild des Lipödems durchzuführen und auch die Notwendigkeit diese als Kassenleistung zu decken.