Artikel
Korrektur frustraner, netzunterstützter Implantatrekonstruktionen mit DIEP-Lappen. Eine retrospektive Studie von 2014
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 28. September 2015 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die Anzahl von Brustrekonstruktionen nach Mammakarzinom durch netzverstärkte Implantate insbesondere nach SSM und NSM hat in den letzten Jahren zugenommen. Es erfolgt eine grobe Einteilung der verwendeten Netze in synthetische und biologische Netze. Die synthetischen Netze unterscheiden sich in ihrer Resorptionsrate. Die biologischen Netze können unterteilt werden in sog ADM (azelluläre dermale Matrices) und von Seide abgeleitete resorbierbare Netze. Häufig stellen sich in unserer Sprechstunde Patienten mit persistierenden Problemen nach netzunterstützter Implantatrekonstruktion vor. Diese umfassen Kapselfibrosen, Mastopathien, Implantatdislokationen und Wundheilungsstörungen, wodurch Revisionseingriffe mit Entfernung der Implantate und ausgedehnte Kapsulotomien notwendig sind.
Material und Methoden: Von 2005 bis 04/2015 führten wir in unserem Brustzentrum über 1700 autologe Brustrekonstruktionen mittels freien Lappen durch. Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden alle Patientinnen erfasst, bei denen zwischen dem 01.01.2014 und 31.12.2014 im Rahmen einer sekundären autologen Brustrekonstruktion Implantate mit anamnestisch bekannter Netzunterstützung entfernt werden mussten.
Ergebnisse: Im Untersuchungszeitraum sind bei 192 durchgeführten, autologen Brustrekonstruktionen bei 106 Patientinnen Implantate explantiert worden. Hiervon ist bei 29 Patientinnen eine Netzunterstützung anamnestisch bekannt gewesen. Bei 11 Patientinnen war es erforderlich, bereits vor der autologen Rekonstruktion ein Implantat mit Netz zu entfernen. Alle resezierten Kapselfibrosen und Netze zeigten in der histo-pathologischen Beurteilung ausgeprägte Kapselfibrosen, Fremdkörperreaktionen und chronische Entzündungen.
Zusammenfassung: Die implantatbasierte, netzunterstütze Brustrekonstruktion ist ein empfohlenes Verfahren mit zunehmender Beliebtheit. Es kann zu schwerwiegenden Komplikationen kommen, welche zur Explantation der Implantate und Netze führen können. Hierdurch wird der bereits bestehende hohe Leidensdruck der Patientinnen nach Mastektomie verlängert. Es zeigt sich dass die DIEP-Lappenplastik ein geeignetes Verfahren zur Korrektur einer frustranen, implantatbasierten Brustrekonstruktion ist. Vor einem Implantatwechsel sind somit die Patientinnen in jedem Fall über Möglichkeiten einer autologen Brustrekonstruktion aufzuklären. Langzeitergebnisse nach netzunterstützter Implantatrekonstruktion werden in den kommenden Jahren zeigen wie hoch die Komplikationen sind.