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Überblick und Vorstellung eines Behandlungskonzeptes zur postoperativen Therapie und Mobilisation nach freier Lappentransplantation an der unteren Extremität
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Veröffentlicht: | 28. September 2015 |
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Einleitung: Freie Lappentransplantationen zur Deckung von Defekten der unteren Extremität sind mit einer erhöhten Komplikationsrate behaftet. Die Mobilisation und der resultierende hydrostatische Druck stellen eine besondere Belastung für die Lappen dar. Im Allgemeinen wird dieser Belastung durch eine langsam gesteigerte hydrostatische Belastung des Beines unter Wickelung begegnet. Für diese postoperativen Regime, zumeist als „Lappentraining“ bezeichnet, gibt es keinen wissenschaftlichen Konsens aus dem ein Behandlungsstandard abgeleitet werden könnte. Ziel dieser Arbeit war es, einen Überblick über aktuell verwendete Regime zu erhalten.
Material und Methoden: Es wurde eine Umfrage an mehreren großen Kliniken für Plastische Chirurgie in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt, welche Erfahrung mit freien Lappentransplantationen an der unteren Extremität haben. Die Fragen beinhalteten die postoperative Antikoagulationsbehandlung, ab wann mit der vertikalen Belastung der Extremität begonnen werden kann und wie diese gesteigert wird, ob zwischen verschiedenen Lappenarten unterschieden wird, ob es ein schriftliches postoperatives Therapieregime gibt und ob es im Zuge der Mobilisierung oder des „Lappentrainings“ zu Komplikationen kam.
Resultate: Schriftliche Behandlungsregime werden nur selten eingesetzt und es zeigten sich recht unterschiedliche Therapieregime. Beginn des Lappentrainings ist vorwiegend zwischen dem 3. und dem 7. postoperativen Tag und es wird mit einer Dauer von 15 bis 30 Minuten begonnen. Die Steigerungsintervalle waren ebenfalls uneinheitlich. Die Spannbreite zur Vollbelastung der Extremität reichte vom 5. postoperativen Tag bis hin zur 3. postoperativen Woche. Eine Antikoagulationsbehandlung wird meist nur im Sinne einer Thromboseprophylaxe verwendet. Komplikationen wurden von mehreren Kliniken auf den direkten Einsatz postoperativer Mobilisierung zurückgeführt.
Diskussion: Postoperative Behandlungskonzepte mit elastischer Wickelung und anschließender Mobilisation werden von vielen Behandelnden als wichtig für die Verringerung von Ödemen und dem Schutz vor plötzlicher Volumenbelastung der Anastomosen gesehen. Wir stellen ein Behandlungsregime vor, welches eine Mittelung der angewandten Regime darstellt. Wir empfehlen dieses nicht als Standard sondern vielmehr als Orientierungshilfe für ein möglichst individuell an den Patienten orientiertes Regime.