gms | German Medical Science

46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Inhalative Sedierung mit AnaConDa® bei Schwerbrandverletzten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Lijo Mannil - BG Unfallklinik Duisburg, Deutschland
  • Thomas Witte - BG Unfallklinik Duisburg, Deutschland
  • Wolfgang Martin - BG Unfallklinik Duisburg, Deutschland
  • Martin Räder - BG Unfallklinik Duisburg, Deutschland
  • Heinz-Herbert Homann - BG Unfallklinik Duisburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc151

doi: 10.3205/15dgpraec151, urn:nbn:de:0183-15dgpraec1517

Veröffentlicht: 28. September 2015

© 2015 Mannil et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: In der intensivmedizinischen Betreuung schwerbrandverletzter Patienten kann die Langzeitsedierung der Patienten problematisch sein. Häufig sind im Rahmen des intensivmedizinischen Aufenthaltes multiple operative Schritte und schmerzhafte Verbandwechsel notwendig bevor der Patient extubiert werden kann. Neben der Tachyphylaxie ist die zum Teil sehr lange Weaningphase nach Langzeitsedierung problematisch und mit Risiken für den Patienten behaftet. Der Einsatz der inhalativen Sedierung mit der AnaConDa® kann hier eine potentielle Alternative darstellen.

Patienten und Methoden: Retrospektiv wurden die Daten von 22 Schwerbrandverletzten im Zeitraum von 01/2012 bis 09/2014 analysiert, die mindestens eine 2b- gradige Verbrennung ab einem Verbrennungsausmaß von > 25% VKOF erlitten haben.

14 Patienten wurden intravenös mittels Ketanest, Midazolam und Fentanyl (Gruppe A) sediert, 8 erhielten Isofluran zur inhalativen Sedierung (Gruppe B). Die Weaning- Phase wurde anhand der Intensivdokumentation ausgewertet.

Ergebnisse: Das Gesamtkollektiv hatte einen gemittelten Abbreviated Burn Severity Index > 8.

Das durchschnittliche Alter des zu 60 % weiblichen Patientenkollektivs betrug bei Aufnahme 51 Jahre.

Bis zum 10. Tag nach Beginn der Weaning-Phase erfolgte im Schnitt die Extubation in Gruppe A und innerhalb des 1. Tages in Gruppe B. Bei der Gruppe A dauerte im Median die Weaningphase 10 Tage an und in Gruppe B 6h. Die Gesamtliegedauer auf der Intensivstation betrug durchschnittlich 65 Tage in der Gruppe A, und für die Gruppe B durchschnittlich 44 Tage.

Schlussfolgerungen: Die inhalative Sedierung schwerbrandverletzter Patienten stellt eine sichere und effektive Alternative zur herkömmlichen intravenösen Sedation dar. Die Behandlung führte zu einem beschleunigten Weaning und erhöhter Compliance bei Mobilisation. Trotz des Off-Label Use auf Intensivstationen, bietet die inhalative Sedierung mittels AnaConDa® dank systematischer Untersuchungen zu Aufwach- und Extubationszeiten, zur Bedeutung von Metabolitenakumulation und zur Langzeitsedierung, eine wichtige Grundlage als Sedierungsalternative.