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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Die Wasserstrahl-assistierte Liposuktion zur Behandlung des Lipödems

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jens Diedrichson - Florence-Nightingale-Krankenhaus, Deutschland
  • Till Scholz - Florence-Nightingale-Krankenhaus, Deutschland
  • Andreas Wolter - Florence-Nightingale-Krankenhaus, Deutschland
  • Andreas Arens-Landwehr - Florence-Nightingale-Krankenhaus, Deutschland
  • Jutta Liebau - Florence-Nightingale-Krankenhaus, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc130

doi: 10.3205/15dgpraec130, urn:nbn:de:0183-15dgpraec1306

Veröffentlicht: 28. September 2015

© 2015 Diedrichson et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Lipödem ist eine symmetrische Vermehrung des Unterhautfettgewebes mit begleitendem Ödem. Es war bisher lediglich mit konservativen Behandlungsmaßnahmen (komplexe physikalische Entlastungstherapie, KPE) therapierbar, wodurch eine Reduktion des Ödems und damit eine Reduktion der spannungsbedingten Beschwerden erzielt werden konnte. Ergänzend kann durch eine chirurgische Therapie mittels wasserstrahl-assistierter Liposuktion (WAL) die pathogenetisch entscheidende Fettvermehrung langfristig reduziert, oder gar beseitigt werden.

Material und Methoden: Im Zeitraum 01.01.2010 bis 31.12.2014 wurden 87 Lipödem-Patienten mittels WAL behandelt. 28 Patienten konnten bislang in die Studie eingeschlossen werden. Das Durchschnittsalter lag bei 40,04 Jahren, der durchschnittliche BMI bei 31,7. Es wurden insgesamt 167 Liposuktionen durchgeführt. Die durchschnittliche Anzahl der Operationen pro Patient betrug 1,92. Der Nachuntersuchungszeitraum nach letztmalig durchgeführter Operation betrug mindestens sechs Monate. Es wurde eine retrospektive Analyse mittels verschicktem Fragebogen durchgeführt. Hierbei wurden die Parameter „Rückgang des Druckschmerz“, „Rückgang der Ödemneigung“, „Rückgang der Hämatomneigung“, „Reduktion der Kleidergröße“, „Häufigkeit der Lymphdrainage“, „Verbesserung der Lebensqualität“ und „Tragen des Kompressionsmieders“ erhoben.

Ergebnisse: Im Durchschnitt wurden 4081ml Fett pro Sitzung entfernt. Bei sechs von 28 Patienten (21,4%) wurden auch die Arme behandelt. Die Schmerzen konnten von präoperativ 7,59 auf der VAS auf 1,96 reduziert werden (p<0,001), die Ödemneigung konnte von 7,71 auf 2,82 (p<0,001) reduziert werden, die Hämatomneigung wurde von 6,75 auf 3,07 reduziert. Die Kleidergröße wurde in der Mehrzahl um mindestens eine Größe reduziert, die Häufigkeit der Lymphdrainage wurde ebenfalls gesenkt. Das Mieder musste postoperativ nicht mehr so häufig getragen werden. Insgesamt wurde die Lebensqualität signifikant von 2,82 auf 8,57 (p<0,001) gesteigert.

Schlussfolgerung: Durch die wasserstrahl-assistierte Liposuktion kann eine deutliche Besserung der Beschwerden in allen Qualitäten erzielt werden. Insbesondere wurden der Schmerz und die Ödemneigung signifikant reduziert. Hierdurch konnte eine signifikante Zunahme der Lebensqualität für die Patienten erreicht werden. Die Kombination der chirurgischen Therapie mit den konservativen Behandlungen stellt eine sinnvolle und sichere Ergänzung der Behandlungsmöglichkeiten dar.