Artikel
Cell-assisted Lipotransfer: Die Rolle adipogener Stammzellen bei autologen Fetttransplantationen; eine Übersichtsarbeit
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 28. September 2015 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Autologe Fetttransplantation ist eine an Bedeutung gewinnende Therapieoption für Weichteildefekte sowohl in ästhetischer als auch rekonstruktiver Chirurgie. Obwohl gute Kurzzeitergebnisse erzielt werden konnten, limitieren unvorhersehbare Überlebensraten des transplantierten Fettgewebes die klinische Anwendbarkeit dieser Methode. Cell-assisted Lipotransfer (CAL), das Anreichern von Fetttransplantaten mit adipogenen Stammzellen, könnte dazu beitragen, dass Lipotransfer in Zukunft zu verlässlicheren Ergebnissen führt.
Diese Übersichtsarbeit bietet Hintergrundinformationen über adipogene Stammzellen und fasst die Ergebnisse verschiedener Studien über CAL zusammen.
Material und Methoden: Es wurde eine systematische Literaturrecherche in den Datenbanken Medline, Medline Plus und Cochrane Library durchgeführt. Eingeschlossen wurden sämtliche Studien, Übersichtsarbeiten, Anwendungsbeobachtungen und Fallbeispiele die sich mit CAL befassten.
Ergebnisse: CAL erwies sich in tierexperimentellen Studien als effektive Methode, den postoperativen Verlust an transplantiertem Fettgewebe zu reduzieren. Darüber hinaus führte die Addition von adipogenen Stammzellen zu gesteigerter Neovaskularisation und verbesserten Qualität der Transplantate.
In klinischen Studien zeichnet sich ein positiver Trend mit guten ästhetischen Ergebnissen und hoher Therapeuten- und Patientenzufriedenheit ab. Es mangelt jedoch an kontrolliert randomisierten Studien, die CAL mit konventionellem Lipotransfer vergleichen, um eine eindeutige Aussage über die Effektivität von CAL treffen zu können.
Schlussfolgerung: Cell-assisted Lipotransfer zeigte in tierexperimentellen Studien großes Potential das Überleben und die Qualität von transplantiertem autologem Fettgewebe zu verbessern. In klinischen Studien ist jedoch lediglich ein positiver Trend erkennbar, der weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen bedarf. Weiterhin müssen die Mechanismen, mit denen regenerative Zellfraktionen auf das Transplantatüberleben einwirken und die damit zusammenhängenden potentiellen Gefahren auf umliegendes Gewebe besser ergründet werden.