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Subläsionales Lipofilling zur Verbesserung der Wundheilung: Zwischenergebnisse einer prospektiv-randomisierten Studie
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Veröffentlicht: | 28. September 2015 |
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Einleitung: Bei der autologen Fett-Transplantation, besser bekannt als Lipofilling, wurden regenerative Effekte auf die Haut beobachtet. Die Anwesenheit von mesenchymalen Stammzellen wird u. a. für diese Effekte verantwortlich gemacht. Bislang gibt es keine hohe Evidenz über den Nutzen des Lipofillings in der Wundheilung.
Material und Methoden: Im Rahmen einer prospektiv-randomisierten Studie untersuchen wir den Einfluss von subläsionalem Lipofilling auf die Heilung chronischer Unterschenkel-Ulcera. Die Studie ist offen, zweiarmig und unizentrisch.
Eingeschlossen werden Patienten mit mindestens 6 Wochen bestehendem Ulcus cruris. Möglichkeiten zur Verbesserung der peripheren Gewebeperfusion wurden ausgeschlossen. Nach Debridement des Ulcus erfolgt eine Transplantation von aufbereitetem Lipoaspirat vom Abdomen in die Wundränder und unter die Wunde. Die Kontrollgruppe erhält eine Unterspritzung der Wunde mit NaCl 0,9%ig in gleicher Weise. Die Wundabdeckung erfolgt mit einer Polyurethanschaum-Wundauflage (Biatain®, Coloplast GmbH), die im Abstand von 3 und 4 Tagen gewechselt wird. In regelmäßigen Abständen werden Wundbeurteilungen mit Bestimmung der Wundgröße, sowie eine digitale Fotodokumentation durchgeführt. Der Beobachtungszeitraum beträgt 2 Monate. Es werden die Ergebnisse von 18 Patienten präsentiert.
Ergebnisse: Von den 18 Patienten wurden 9 der Lipofilling- und 7 der Kontrollgruppe randomisiert zugeteilt, zwei Patienten mussten nachträglich exkludiert werden. Die Wundfläche betrug nach 21 Tagen 82 ± 25% der Ausgangsfläche in der Lipofilling-Gruppe und 112 ± 25% in der Kontrollgruppe (p < 0,05), nach 2 Monaten 48 ± 43% und 56 ± 57% respektive. Es gab zwei Lipofilling non- bzw. slow-responder.
Schlussfolgerung: Das subläsionale Lipofilling kann die Heilung chronischer Unterschenkel-Ulcera günstig beeinflussen. In den Ergebnissen zeichnet sich ein positiver Trend ab. Die Anzahl der bislang untersuchten Patienten ist jedoch noch nicht ausreichend, um die Hypothese zu beweisen.