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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Evaluation des Monitorings freier Muskellappenplastiken zur Unterschenkelrekonstruktion durch die implantierbare Cook-Dopplersonde verglichen mit konventionellen Methoden

Meeting Abstract

  • Yvonne Schmidt - Uniklinik Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Ruth Groß - Uniklinik Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Holger Bannasch - Uniklinik Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Björn Stark - Uniklinik Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • presenting/speaker Steffen Eisenhardt - Uniklinik Freiburg, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc046

doi: 10.3205/15dgpraec046, urn:nbn:de:0183-15dgpraec0464

Veröffentlicht: 28. September 2015

© 2015 Schmidt et al.
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Gliederung

Text

Der Einsatz der implantierbaren Cook-Dopplersonde ermöglicht eine direkte Perfusionskontrolle von freien Lappenplastiken durch Messung des venösen Rückflusses über die Stielgefäße. In der vorliegenden Studie haben wir die Cook-Sonde hinsichtlich der Detektion vaskulärer Probleme und insbesondere bezüglich der erfolgreichen Revision von Lappenplastiken mit der Durchblutungskontrolle über Monitorinseln verglichen.

Wir analysierten retrospektiv alle freien Muskellappenplastiken die zwischen 2000 und 2013 zur Unterschenkelrekonstruktion in unserer Klinik durchgeführt wurden. Es wurden die Art des Lappenmonitorings und die erfolgreiche Detektion von Durchblutungsproblemen untersucht. Dies wurde mit der Anzahl an Revisionen und Lappenverlusten korreliert. Zur Evaluation der Monitoringmethode wurden die „flap failure reduction rate“ (Effektivität) und die „revision success rate“ (Effizienz) verwendet.

In dem Untersuchungszeitraum wurden 110 freie Muskellappenplastiken zur Unterschenkelrekonstruktion durchgeführt. Davon wurden 41 Lappenplastiken über Monitorinseln kontrolliert. Von diesen waren neun revisionspflichtig bei einer falsch-positiven Indikationsstellung. Somit konnten von 8 tatsächlich durchblutungskompromittierten, revidierten Lappenplastiken 5 gerettet werden bei drei Lappenverlusten.

69 Lappenplastiken wurden durch eine Cook-Dopplersonde kontrolliert. Von diesen waren 13 revisionspflichtig bei einem falsch positiven Signal. Ein weiterer Lappen mit falsch positivem Signal zeigte klinisch eine eindeutig gute Perfusion, so dass auf eine Revision verzichtet wurde. Bei zwei Lappen zeigte sich ein Signalverlust aufgrund einer Dislokation der Sonde vom Gefäß. Somit bestand bei 10 der revidierten Lappen eine Durchblutungsstörung. Acht konnten durch die Revision gerettet werden. Ein Lappen wurde bei falsch-negativem Signal verloren. Dies ergibt eine Rettungsrate der revidierten Lappen von 80% in der Cook-Sonden Gruppe und von 62,5% in der konventionellen Gruppe. Die „revision success rate“ beträgt somit bei Monitoring durch die Cook-Sonde 72,7% verglichen mit 55,6% bei konventionellem Monitoring. Die „flap failure reduction rate“, also der Anteil der Lappen in der konventionellen Gruppe, die durch die Cook-Sonde zusätzlich hätte gerettet werden können, beträgt 2,9% Prozent.

Die Cook-Sonde zeigt Vorteile im Vergleich zur Durchblutungskontrolle über eine Monitorinsel. Dies ist evtl. auf eine frühere Detektion der vaskulären Probleme zurückzuführen.