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Selektive Gelenkdenervation zur Therapie chronischer Schmerzen an oberer und unterer Extremitäten
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Veröffentlicht: | 28. September 2015 |
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Chronische Schmerzen entstehen häufig infolge von Arthrose. Eine wirksame, jedoch wenig beachtete Therapie bei diesen Beschwerden ist die gezielte Durchtrennung der Gelenknerven. Die Erstbeschreibung dieser Efferenzen geht vor allem auf anatomische Studien des Münchner Anatomen Nikolaus Rüdinger (1832-1896) zurück, die chirurgische Anwendung auf die Arbeiten von Albrecht Wilhelm und Lee Dellon.
Basierend auf einer exakten Untersuchung und Patientenauswahl kann durch eine relativ einfach zu reproduzierbare Operation wirksam und risikoarm eine Schmerzreduktion erreicht und invasivere Eingriffe (z. B. Gelenkersatz oder Arthodese) vermieden werden. Basis der Diagnostik ist neben der genauen Anamnese und Untersuchung - mit Ausschluss fortbestehender muskulo-skelettaler Ursachen - die Probeblockade mit Lokalanästhesie, die mindestens eine Schmerzreduktion von 50% oder von 5 Punkten auf der visuellen Analogskala führte.
Eine aktuelle Literaturübersicht und unsere eigenen Erfahrungen zeigen, dass sich die positiven Ergebnisse in mehr als 80% an der oberen Extremität (v. a. Handgelenk) auch die bisher weniger berücksichtigte untere Extremität übertragen lassen. Langzeitstudien geben eine relativ lange Wirkdauer von teilweise über 10 Jahren an. Das Verfahren wird anhand klinischer Beispiele von Denervationen an Schulter, Ellbogen, CMC 1-, Knie-, Sprunggelenk demonstriert. In allen Fällen konnte durch einen begrenzten Eingriff eine Schmerzreduktion um mehr als 50 % auf der VAS und ein grosser Funktionsgewinn erreicht werden konnte.
Die selektive Gelenkdenervation bietet eine zuverlässige, risikoarme, minimal-invasive und meist ambulante Therapieoption ohne notwendige Rehabilitationszeit für Patienten mit Gelenkbeschwerden der oberen und unteren Extremität. Alle sonstigen Therapien bleiben bei unzureichender Beschwerdebesserung für später erhalten.