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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Kontrastmittel-Sonografie zur eindeutigen Darstellung rupturierter Brustimplantate ex vivo

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Britta Kühlmann - Hochschulzentrum für Plastische und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Regensburg/Caritas-Krankenhaus St. Josef, Regensburg, Deutschland
  • Jung Ernst-Michael - Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
  • Lukas Prantl - Hochschulzentrum für Plastische und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Regensburg/Caritas-Krankenhaus St. Josef, Regensburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc018

doi: 10.3205/15dgpraec018, urn:nbn:de:0183-15dgpraec0182

Veröffentlicht: 28. September 2015

© 2015 Kühlmann et al.
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Gliederung

Text

Die Diagnostik rupturierter Brustimplantate kann in der Klinik äußerst schwierig sein, selbst durch Ultraschall oder MRT durch einen erfahrenen Radiologen. Klinisch können Schmerzen oder eine Kapselfibrose Hinweise auf ein defektes Implantat bieten. Jedoch erscheinen viele der -bei Verdacht auf Vorliegen einer Ruptur- explantierten Implantate makroskopisch intakt.

In dieser Studie wurden erstmals explantierte Brustimplantate mittels Kontrastmittel (SonoVue®) im Ultraschall auf mikroskopisch kleinste Risse untersucht, um der Frage nachzugehen, ob Oberflächenstrukturen sowie rein mikroskopisch-sichtbare Fissuren mittels Kontrastmittel-Sonografie detektiert werden können zur Ermöglichung einer verbesserten und eindeutigen Darstellung. Darüber hinaus könnte dieses Verfahren zur Klärung formalrechtlicher Fragen sowie aus medicolegalen Gründen hilfreich sein sowie mögliche Sollbruchstellen bestimmter Implantattypen aufzeigen. Dieser Fragestellung wurde in der aktuellen Literatur bisher nicht nachgegangen.

Mehrere Implantate unterschiedlicher Materialien, welche bei Verdacht auf Ruptur explantiert wurden, wurden mittels Kontrastmittel-Sonografie mit CHI (Contrast Harmonic Imaging) daraufhin untersucht, ob eine Darstellung der Oberfläche sowie der Penetration von KM-Microbubbles möglichst artefaktfrei gelingt. Dafür wurden alle Implantate anhand eines standardisierten Protokolls gescannt, indem sie in ein Behältnis gelegt wurden, welches mit je 1l NaCl (0,9%, Fa. Braun, Deutschland) sowie 2,4ml Kontrastmittel (SonoVue®, Fa. Bracco, Italien) gefüllt war. Nach 1-stündiger Einwirkzeit wurde das gesamte Implantat mit einer Matrixsonde (15MHz) bei niedriger Energie <20% mittels verschiedener Bildmodi geschallt. Als Vergleichsgruppe dienten unterschiedliche ungenutzte Rein-Implantate.

Diese Studie stellt eine vollkommen neuartige Idee dar, explantierte Brustimplantate bei Verdacht auf Implantatruptur eindeutig sonografisch ex vivo mittels KM-Bildgebung darzustellen. Diese Form der Untersuchung kann als sinnvolle Ergänzung dienen, um anhand der somit erfassten objektiven Parameter die klinische Diagnostik bei liegenden Brustprothesen in vivo zukünftig zu verbessern. Darüberhinaus könnte diese KM-Sonografie als hilfreiche Zusatzuntersuchung bei Rechtsstreitfragen dienen. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um einen einheitlichen Standard in der Diagnostik herzuleiten und Implantate in vivo eindeutig zu beurteilen.