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Prinzipien und Möglichkeiten der chirurgischen Behandlung von Hauttumoren im Gesicht
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Veröffentlicht: | 28. September 2015 |
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Derzeit werden ca. 180000 Neuerkrankungen an Basaliomen in Deutschland beschrieben. Dabei gilt die chirurgische Therapie für viele Haut-Tumor Entitäten als Standardtherapie. Die Resektion des Tumors hinterlässt zum Teil erhebliche Defekte. Die Rekonstruktion muss unter ästhetischen und funktionellen Aspekten durchgeführt werden. Somit stellt die Plastische Chirurgie das optimale Fachgebiet zur Behandlung dieses Patientenguts dar.
Die chirurgische Behandlung gliedert sich grundsätzlich in zwei Bereiche. Zunächst muss eine suffiziente Tumorresektion erfolgen. Dabei scheint die Technik der 3-D Histologie die geringsten Lokalrezidivraten bei der Resektion der häufigsten Hauttumoren auf zu weisen (Breuninger et al). Durch diese Technik kann eine Randschnittdiagnostik ohne diagnostische Lücken erreicht werden.
Der zweite Abschnitt der Behandlung umfasst die Defektdeckung/Rekonstruktion.
Die funktionelle Wiederherstellung (z.B. Lidschluss, Mundöffnung, usw.) ist eine zentrale Aufgabe und stellt gleichzeitig eine große Herausforderung für den Chirurgen dar.
Zur Erzielung eines natürlichen und unauffälligen Ergebnisses müssen verschiedene Prinzipien berücksichtigt werden. Die Platzierung der Narben in die Hautspannungslinien und auf die Grenzen von ästhetischen Einheiten lässt Narben unauffälliger erscheinen. Studien haben gezeigt, dass das Gesicht in Einheiten wahrgenommen wird. Häufig ist daher sogar die Vergrösserung des Defektes auf die entsprechende Einheit und deren anschliessende komplette Rekonstruktion das beste Konzept zur Erzielung eines optisch unauffälligen Ergebnisses. Der Ausgleich von Volumen und Konturdefiziten muss ebenso Beachtung finden wie die Textur des zum Einsatz kommenden Gewebes und die Platzierung des Hebedefektes.
Die vielen ästhetischen Einheiten, die unterschiedlichen Gewebe mit delikaten funktionellen Aufgaben sowie die psychische Belastung des Patienten stellen daher eine große Herausforderung für den behandelnden Chirurgen dar.