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Plastische Rekonstruktionsverfahren im Gesicht nach Hauttumorresektion – Eine topographische Analyse
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Veröffentlicht: | 28. September 2015 |
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Einleitung: Die UV-abhängigen Hauttumore (Basalzellkarzinom, malignes Melanom, Plattenepithelkarzinom) erfordern in zunehmendem Maße nach einer lokalen Tumorresektion im Gesicht eine plastische Rekonstruktion. Neben den Hauttumoren kann eine Defektdeckung im Gesicht aber auch durch angeborene Fehlbildungen (z.B. vaskuläre Malformationen) oder Verletzungen erforderlich werden. Ziel dieser retrospektiven Studie ist die Analyse der plastischen rekonstruktiven Verfahren nach Tumorresektion im Gesicht mit Berücksichtigung der topographischen Einteilung.
Patienten und Methoden: Zwischen 2010 und 2014 wurden insgesamt 138 Patienten mit Gesichtstumoren in die Studie eingeschlossen. Die Patientendaten wurden hinsichtlich folgender Parameter retrospektiv untersucht bzw. eingeteilt: Histologische Diagnose, Tumorlokalisation (Stirn, Lidregion, Nase, Wange, Lippen, Ohr). Die plastisch-chirurgische Behandlung bzw. Defektdeckung wurde in folgende Methoden eingeteilt: Primäre Naht (Dehnungslappenplastik), Hauttransplantation, lokale Lappenplastik, axial-gefäßgestielte Lappenplastik, freie mikrovaskuläre Lappenplastik.
Ergebnisse: Das mittlere Alter der Patienten lag bei 67 Jahren (weiblich 64%, männlich 36%). Die operative Behandlung erfolgte in 34% ambulant und in 66% der Fälle stationär. Die Histologie ergab folgende Resultate: Basalzellkarzinom n=96 (70%), Plattenepithelkarzinom n=20 (14%), Melanom n=7 (5%), andere Tumore n=15 (11%). Die plastisch-chirurgische Defektdeckung erfolgte durch Primärnaht/Dehnungslappenplastik n=43 (31%), Hauttransplantation n=24 (17%), lokale Lappenplastik n=53 (38%), Axiale gefäßgestielte Lappenplastiken n=18 (14%), freie mikrovaskuläre Lappenplastik n=1 (1%). Die Komplikationsrate lag insgesamt bei 8% und beinhaltete kleinere Wundheilungsstörungen, Nachblutungen, sowie Epidermolysen. Die topograpische Einteilung der einzelnen Zonen zeigte Unterschiede in der Art und Planung der Defektdeckung, klinische Fallbeispiele der plastischen Defektdeckung in den jeweiligen Gebieten werden vorgestellt.
Schlussfolgerung: Der Notwendigkeit einer radikalen Tumorresektion im Gesicht kann der Anspruch des Patienten und des Plastischen Chirurgen auf ein ästhetisch bestmögliches Resultat gegenüberstehen. Die plastische Rekonstruktion von Weichteildefekten im Gesichtsbereich kann dabei durch verschiedene Möglichkeiten erfolgen. Diese reichen von einfachem Primärverschluss bzw. lokaler Dehnungslappenplastik bis hin zu komplexen Rekonstruktionen.