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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Die Defektrekonstruktion des Skalps und Neurocraniums – eine retrospektive Studie 2004–2014

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Justus P. Beier - Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
  • Dominik Steiner - Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
  • Anja Hubertus - Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
  • Andreas Arkudas - Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
  • Anja M. Boos - Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
  • Christian D. Taeger - Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
  • Marweh Schmitz - Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
  • Raymund E. Horch - Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc006

doi: 10.3205/15dgpraec006, urn:nbn:de:0183-15dgpraec0067

Veröffentlicht: 28. September 2015

© 2015 Beier et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Defektdeckung des Skalps ist eine Herausforderung in der Plastischen Chirurgie: sowohl kosmetische Aspekte dieser sichtbar exponierten Region, als auch insbesondere bei allschichtigen Defekten der funktionelle Aspekt einer suffizienten Bedeckung der Schädelinhalte müssen berücksichtigt werden. Es ist daher ein breites Armamentarium zur erfolgreichen Rekonstruktion erforderlich, das von der Hauttransplantationen über lokoregionäre bis hin zu freien mikrochirurgischen Lappenplastiken reichen sollte.

Methodik: Im Rahmen dieser retrospektiven Studie wurden alle Patienten mit Defektrekonstruktion am Skalp im Zeitraum 2004-2014 eingeschlossen und u. a. Ätiologie, Größe/Tiefe des Defekts, Art der Defektrekonstruktion, Major-/Minorkomplikationen und Krankenhausaufenthaltsdauer untersucht. Bei den lokoregionären Lappen wurde die Zahl der Spalthautgegentransplantationen erfasst, bei freien Lappen die Wahl der Anschlussgefäße.

Ergebnisse: Von insgesamt 348 Fällen mit Operationen am Skalp wurden 86 Fälle eingeschlossen, bei denen eine Defektrekonstruktion des Skalps mittels Lappenplastik oder Hauttransplantation erfolgte. In 50 Fällen erfolgten lokoregionäre Lappenplastiken mit in 48% Spalthautgegentransplantationen. In 18 Fällen mit allschichtigen Defekten, teilweise inkl. des Neurocraniums, wurden freie Lappenplastiken durchgeführt. Die übrigen 18 Defektrekonstruktionen erfolgten durch Hauttransplantation.

Die freien Lappen wurden bei 5 Patienten an die A. carotis externa (ACE) angeschlossen, in 13 Fällen auf Endäste der ACE. Zur präoperativen Diagnostik wurde anfangs stets eine DSA durchgeführt, die seit 2010 vollständig durch die Computertomographie-Angiographie ersetzt wurde. Es gab keinen Lappenverlust. Bei 4 freien Lappen war eine jeweils erfolgreiche Revision erforderlich, bei den 50 lokoregionären Lappenplastiken gab es 3 Majorkomplikationen.

Schlussfolgerung: Die lokoregionäre Lappenplastik stellt aus unserer Sicht das wichtigste Verfahren zur Rekonstruktion von limitierten Skalpdefekten dar. Nach multiplen Voroperationen der Skalpregion, und/oder zuvor erfolgter Radiatio stellen freie mikrochirurgische Lappenplastiken eine sichere und effektive Lösung zur Defektrekonstruktion dar. Die präoperative Bildgebung der Anschlusssituation und die Berücksichtigung der speziellen Geometrie der arteriellen Anastomosierung sind essentiell v.a. für die bei der Defektrekonstruktion der komplexen Fällen angestrebten niedrigen Revisions- / Lappenverlustraten.