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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Incisura scapulae Syndrom

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker S. Wehner - Aachen, Deutschland
  • M. Becker - Aachen, Deutschland
  • Franz Lassner - Aachen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc396

doi: 10.3205/14dgpraec328, urn:nbn:de:0183-14dgpraec3289

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Wehner et al.
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Gliederung

Text

Das incisura scapulae Syndrom gehört zu den seltenen Nervenkompressionssyndromen der oberen Extremität. Eine isolierte Lähmung des N. suprascapularis wurde erstmalig 1886 durch Bernhardt erwähnt, 1959 wurde das Incisura scapulae Syndrom von Kopell und Thompson als Kompressionsneuropathie beschrieben.

Der N. suprascapularis aus dem Plexus brachialis (C5/6) zieht durch die Inzisura scapulae zum M. supra-/ und infraspinatus. Das Dach der Inzisur bildet das Ligamentum transversum scapulae superius. An dieser anatomischen Engstelle kann es zu einer Kompression des Nerven kommen. Ursachen sind Verdickungen des Ligamentes, Trauma (Scapulafrakturen, Hämatome), Überlastung (Tennisspieler, Boxer, Gewichtheber, Maurer) oder – in seltenen Fällen – Tumore (Ganglien, Lipome). Die Symptome sind Schmerzen, Außenrotations-/ und Abduktionsschäche des Armes. Besteht das Syndrom längerfristig, ist eine Atrophie der betroffenen Muskulatur sichtbar.

In der Pauwelsklinik Aachen wurden von 2005-2014 neun Patienten mit Incisura scapulae Syndrom operiert. In allen Fällen zeigte sich nach Durchtrennung des Ligamentes eine deutliche Kompression des Nerven, sodass eine Neurolyse durchgeführt wurde. Alle Patienten beschrieben postoperativ eine Schmerzlinderung bzw eine Reduktion des präoperativ beschriebenen Druckgefühls. In zwei Fällen kam es zu keiner zufriedenstellenden Regeneration der betroffenen Muskulatur, dies lässt sich durch eine überlange Denervierungszeit erklären. In sechs Fällen ließ sich eine deutliche Zunahme der Muskelkraft erreichen. Zwei Patienten befinden sich noch in Regeneration.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Incisura scapulae Syndrom eine günstige Prognose hat, sofern es zügig zu einer Diagnosestellung kommt. Geht der Diagnosestellung ein langer Krankheitsverlauf voraus, lässt sich durch die Dekompression keine ausreichende Reanimation der Muskulatur erreichen.