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Die dermale Wundauflage „INTEGRATM “ – eine Alternative zur Defektdeckung nach ausgedehnter Tumorresektion im Gesichtsbereich
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Einleitung: Nach radikaler Resektion von Tumoren im Gesichtsbereich entstehen häufig ausgedehnte Weichteildefekte mit freiliegendem Knochen. Zur Defektdeckung kommen hier meist nur noch aufwendige lokale oder freie Lappenplastiken mit einem oft unbefriedigenden ästhetischen Ergebnis in Frage.
Patient und Methode: Wir berichten über einen 48-jährigen männlichen Patienten mit einem ausgedehnten infiltrativen sklerodermiformen Basalzellkarzinom im Gesichtsbereich. Nach mehrfachen R0-Resektionen erfolgten unter anderem lokale Lappenplastiken sowie mehrere Hauttransplantationen. Aufgrund mehrfacher Lokalrezidive mit zum Teil ossärer Infiltration war eine radikale Weichteil- und Knochenresektion notwendig geworden. Hieraus resultierte ein großflächiger Weichteildefekt im Bereich des Mittelgesichts mit Beteiligung beider medialer Augenwinkel sowie großer Anteile des Nasenrückens. Eine erneute Deckung mittels Hauttransplantation oder lokaler Lappenplastik war bei freiliegendem Knorpel und Knochen nicht sinnvoll. Auch im Hinblick auf die Rezidivfrüherkennung suchten wir nach einer Alternative zur freien Lappenplastik. Der bestehende Defekt wurde primär durch das Dermisersatzmaterial INTEGRATM und zweizeitig mittels Vollhauttransplantation vom linken Unterbauch verschlossen. Die Matrix INTEGRATM besteht aus zwei Schichten, einer oberen Silikonschicht und einer darunter liegenden Kollagenschicht. Die obere Schicht übernimmt die Funktion einer temporären Epidermis, die später durch eine Hauttransplantation ersetzt wird. Die untere Kollagenschicht heilt im Verlauf ein und übernimmt später die Funktion der Dermis.
Ergebnis: Es kam über eine Dauer von 21 Tagen zu einem problemlosen Einheilen der Matrix INTEGRATM (Abbildung 1 [Abb. 1]). Nach Entfernung der oberen Silikonschicht konnte im weiteren Verlauf auf die Kollagenschicht erfolgreich eine Vollhauttransplantation vom linken Unterbauch durchgeführt werden. Das klinische Ergebnis (Abbildung 2 [Abb. 2]) war sowohl von ästhetischer Seite als auch funktionell zufriedenstellend.
Schlussfolgerung: Das Dermisersatzmaterial INTEGRATM kann auch unter onkologischen Gesichtspunkten erfolgreich angewendet werden und stellt eine alternative Therapieoption zu aufwendigen Lappenplastiken bei der Deckung ausgedehnter Defekte im Gesichtsbereich dar. Es kann sowohl aus Sicht des Patienten als auch des plastischen Chirurgen in Hinblick auf Funktion und Ästhetik ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden.