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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Präoperative Hautantiseptik bei Oberlid-Blepharoplastik mittels Octenidin

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Johannes G. Matiasek - Wilhelminenspital der Stadt Wien, Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich; Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Innsbruck, Österreich
  • Philip Kienzl - Wien, Österreich
  • Gabriel Djedovic - Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Innsbruck, Österreich; Markus Krankenhaus, Klinik für Plastische & Ästhetische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt am Main, Österreich
  • Harald Beck - Institut für plastische Chirurgie, Wien, Österreich
  • Rupert Koller - Wien, Österreich
  • Ulrich Rieger - Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Innsbruck, Österreich; Markus Krankenhaus, Klinik für Plastische & Ästhetische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt am Main, Österreich

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc210

doi: 10.3205/14dgpraec306, urn:nbn:de:0183-14dgpraec3062

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Matiasek et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Der Wirkstoff Octenidin kommt in der chirurgischen Klinik in Form eines weit verbreiteten Antiseptikums mit einem besonders guten Biokompatibilitätsindex zum Einsatz. Ziel dieser retrospektiven Analyse war es zu evaluieren, ob Wundheilungsstörungen bei Patienten, die sich Oberlidstraffungen unterzogen, auftraten, nachdem die präoperative Hautantiseptik mittels octenisept® durchgeführt wurde. Dieses Protokoll wird an unserer Klinik als Alternative zu einem Iod haltigen alkoholbasierten Produkt eingesetzt, um ein „Brennen im Auge“ und die bräunliche Verfärbung zu vermeiden.

Methoden: In diese Studie wurden im Zeitraum von Mai 2010 bis Dezember 2012 insgesamt 352 Patienten eingeschlossen, die sich auf Grund einer Oberlid-Blepharochalasis an unserer Klinik einer Oberlid-Blepharoplastik unterzogen. Primärer Endpunkt war die Erhebung der Anzahl an Wundinfektionen. Allgemein erhobene Parameter waren Alter, Geschlecht, Komorbiditäten und die Anzahl an Rauchern. Sekundäre Endpunkte waren die Erhebung der Wunddehiszenz-Rate (Subpopulationen nach Jahreszeiten), der Hämatom-Rate, der Patientenzufriedenheit sowie die Korrelation der Patientenparameter. Kontrolluntersuchungen wurden nach 6 (Nahtentfernung) und 14 Tagen sowie nach 3 Monaten durchgeführt.

Ergebnisse: Es trat in keinem der Fälle eine Wundinfektion auf, weder direkt postoperativ, noch verzögert nach 6 bzw. 14 Tagen. Die Patienten gaben an, dass es bei der präoperativen Reinigung mit octenisept® zu keinem „Brennen“ der Augen kam. Bei 22 Patienten kam es nach Nahtentfernung zu einer Wunddehiszenz, wobei diese in 8 Fällen erneut genäht werden mussten. In den anderen Fällen konnte diese mittels Pflasterverband (SteristripTM) zur Abheilung gebracht werden. Von diesen 22 Patienten waren 65% Raucher, die eine empfohlene prä- und postoperative Nikotinkarenz nicht eingehalten hatten. Während der Sommermonate kam es zu einer nahezu doppelt so hohen Dehiszenz-Rate im Vergleich zu den Wintermonaten. Tastbare Hämatome traten in 7,4% der Patienten auf. Bezüglich der Narbenbildung gab es keine Auffälligkeiten oder hypertrophe Narben. Die Patientenzufriedenheit war sehr hoch, wobei sich 4 Prozent der Patienten einen höheren Straffungseffekt erwünscht hätten.

Schlussfolgerung: Die präoperative sterile Reinigung (Antiseptik) mittels Octenidin im Gesichtsbereich führt zu keiner erhöhten Rate an Wundheilungsstörungen oder unerwünschten Nebenwirkungen und kann somit problemlos routinemäßig zur präoperativ chirurgischen Reinigung für diese Indikation verwendet werden.