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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Zweizeitige Mundboden- und Zungenspitzenrekonstruktion bei ausgedehntem Mundbodenkarzinom

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Gabriel Marey - Halle, Deutschland
  • J. Lautermann - Halle, Deutschland
  • F. Siemers - Halle, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc183

doi: 10.3205/14dgpraec304, urn:nbn:de:0183-14dgpraec3045

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Marey et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: 51 jähriger Patient mit ausgedehntem Mundboden CA nach ventral und rechtslateral bis an die innere Zahnleiste und über das Frenulum kontralateral sowie nach dorsal zum Zungengrund hin reichend. Ehemaliger C2 und Nikotinabusus. Zufallsbefund bei Zahnsanierung im ambulanten Bereich.

Methode: Simultane Tumorresektion und Neckdissektion bds. mit Schnellschnitt und R0 Resektion sowie plastische Rekonstruktion mit freiem Radialislappen von links zur Rekonstruktion des Mundbodens, angeschlossen an die A. lingualis links. Die A. lingualis der Gegenseite wurde im Rahmen der Tumorresektion bei Infiltration der Gefäßwand mit reseziert und am Abgang ligiert. Die Infiltration der li. Lingualarterie bestand nur am Zungengrund, sodass diese nach Absetzen mit Sicherheitsabstand noch zur Rekonstruktion verwendet werden konnte.

Ergebnis: Nach R0 Resektion des Tumors kam es post OP zu einem problemlosen Einheilen des Radialislappens am Mundboden. Nach Teilresektion der Zungenspitze und es Zungengrundes entschieden wir uns, zunächst die Zungenspitze nicht zurekonstruieren und das funktionelle Ergebnis abzuwarten.

Die Sprechfähigkeit war jedoch eingeschränkt und auch das Schlucken insbesondere flüssiger Nahrung, bedingt durch das fehlende Volumen erheblich behindert. Der Geschmack war an den erhaltenen Zungenanteilen entsprechend der Papillenverteilung noch erhalten.

Wir entschieden uns zur Rekonstruktion der Zunge durch eine weitere Radialislappenplastik von der Gegenseite, welche gefaltet und rautenförmig eingesetzt wurde und ebenfalls problemlos einheilte.

So konnte der Patient bereits 3 Wochen nach der Operation wieder deutlich besser flüssige Nahrung transportieren und wird nach der noch anstehenden Bestrahlung einer logopädischen Therapie zugeführt.

Diskussion: Es sollte bei einer bereits in der präoperativen Bildgebung sichtbaren, möglichen Infiltration der beiden A. linguales bei einem Mundboden CA die Indikation zu einer Resektion des Tumors sehr gut überdacht und die Gefahr einer Zungennekrose ausführlich mit dem Patienten besprochen werden. Im Hinblick auf die mögliche starke Einschränkung der Lebensqualität sollte diese nur mit dem Ziel einer kurativen OP durchgeführt werden.

Neben der Einschränkung des Geschmacks ist bei einem Zungenteilverlust vor allem das fehlende Volumen für den Nahrungstransport und die Sprachbildung stigmatisierend und sollte rekonstruiert werden.