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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Interdisziplinäre Plastische Chirurgie – Rekonstruktive Schädelbasischirurgie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Peter M. Vogt - Hannover, Deutschland
  • Omid Madjani - Hannover, Deutschland
  • Makato Nakamura - Hannover, Deutschland
  • Madjid Samii - Hannover, Deutschland
  • Christine Radtke - Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc164

doi: 10.3205/14dgpraec301, urn:nbn:de:0183-14dgpraec3012

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Vogt et al.
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Gliederung

Text

Ausgedehnte Schädelbasisdefekte entstehen fast ausschließlich im Rahmen onkologischer Resektionen und erdordern aufgrund der exponierten Strukturen (Duraplastiken, Gefäße und Nerven der Schädelbasis) und komplexen Höhlenbildungen (Kieferhöhlen, exenterierte Orbita, fehlende Wangenweichteile und Nasenhöhle) eine plastische interdisziplinäre Rekonstruktion. Ergebnisse der Kooperation von 3 Fachgebieten und individuelle innovative Lösungen werden anhand eines selektierten Patientengutes dargestellt.

Patienten und Methoden: In 10 Jahren wurden bei n=32 Patienten ausgedehnte interdisziplinäre Schädel- und Schädelbasiseingriffe in Kooperation von HNO, Neurochirurgie und Plastischer Chirurgie durchgeführt.

Grosse Höhlenbildungen sowie Fehlen der äußeren Weichteilmantels und der inneren Epithelschichten erforderten komplexe mikrovaskuläre Rekonstruktionen mit 3-dimensionalen epidermalen Hautfacetten. Betroffen von der Resektion waren bei Patienten mit besonders ausgedehnten Resektionen in n= 8 Fällen (6 m, 2 w) davon in n=5 Fällen das Os frontale und das Os sphenoidale, das Os ethmoidale (n=3) und das Os parietale (n=1) einschliesslich der Weichteile. Die Gesamtoperationszeit lag zwischen 6 und 22 Stunden.

Ergebnisse: In 17 Fällen wurden gestielte, in 15 Fällen freie Lappenplastiken (chimärer M. latissimus mit mehreren Hautinseln (M, rectus abdominis, M. graszilis, Omentum majus) erforderlich. Die rekonstruierten Grenzflächen nach innen wurden durch speziell über separate (chimäre) Pedikel versorgte Hautinseln (Nasenhöhle, Mundhöhle, Schlundübergang, Vestibulum oris) rekonstruiert. Die Mortalität betrug 0%, die Komplikationsrate unter Einschluss revisionspflichtiger Wundheilungsstörungen 15%. Ein Lappenverlust war in keinem Fall zu verzeichnen. In einem Fall wurde eine Majorrevision mit sekundärer Rekonstruktion bei Lappenteilnekrose mittels gestieltem M. pect. Major-Lappen erfolgreich durchgeführt.

Alle Patienten waren funktionell im Naso- und Oropharynxbereich wiederherzustellen, wenngleich erhebliche ästhetische und funktionelle Einschränkungen resultierten.

Schlussfolgerungen und Zusammenfassung: Die interdisziplinäre plastisch-chirurgische Versorgung bei Patienten mit ausgedehnten Schädelbasisdefekten, vorrangig bei onkologischen Erkrankungen, ermöglicht eine sichere Primärversorgung der Weichteile in einem Operationsschritt mit der Wiederherstellung einer Lebensqualität für die betroffenen Patienten.