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Wo sind die Grenzen des Extremitätenerhaltes? – Defektdeckung der unteren Extremität mittels einer freien free-style Lappenplastik in einem polymorbiden und immunsupprimierten Patienten
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Hintergrund: Die Entscheidung über einen Extremitätenerhalt versus einer Amputation bei infizierten Frakturen wird mit dem Patienten in Zusammenschau der vorhanden Ressourcen und Erkrankungen getroffen.
Wir präsentieren einen Fall, bei dem trotz geringer Ressourcen und komplexen Begleiterkrankungen ein Extremitätenerhalt in einem multidisziplinären Ansatz möglich war.
Methoden: Ein 63jähriger Patient erhielt aufgrund einer terminalen Niereninsuffizienz infolge eines Diabetes mellitus und einer arteriellen Hypertension eine Nierentransplantation. Eine medikamentöse Immunsuppression wurde mit Cyclosporin, Prednisolon und Mycophenolamofetil durchgeführt. 20 Tage nach erfolgreicher Nierentransplantation erlitt der Patient eine trimalleoläre Sprunggelenksfraktur mit multiplen dislozierten Fragmenten. Nach stattgehabter erfolgreicher Osteosynthese zeigte sich jedoch eine Wundheilungsstörung. Eine Revisionsoperation erfolgte. In der Knochenbiospie konnte ein Wachstum von Enterobacter cloacae nachgewiesen werden, sodass eine Metallentfernung durchgeführt und ein Fixateur externe angebracht wurde. Mit einer Vac-Therapie und intravenöser Antibiose wurde begonnen. Nach mehrfachen Debridements und Vac-Wechsel wurde eine Arthrodese durch Entfernung des Gelenkknorpels vorbereitet. Eine gentamycinbeschichte PMMA-Kette wurde in den Knochen eingelegt. Die Immunsuppression wurde gering reduziert um sowohl die Wundheilung als auch die Transplantatfunktion zu gewährleisten. Um den Blutfluss der Extremität zu verbessern wurden Stents in die Arteria tibialis anterior und posterior eingebracht. Nach Wundkonsolidierung konnte eine Arthrodese des oberen Sprunggelenkes durchgeführt werden. Der verbleibende Hautweichteildefekt wurde mittels einer freien fasciokutanen free-style Lappenplastik der Arteria femoralis superficialis gedeckt.
Ergebnisse: Der operative und postoperative Verlauf zeigte sich regelrecht mit allzeitiger Perfusion der Lappenplastik und sukzessiver Wundkonsolidierung. Zur Dreimonatsverlaufskontrolle präsentierte sich der Patient mit komplett geschlossenen Wundverhältnissen.
Zusammenfassung: Mit einem multidisziplinären Ansatz erscheint ein Extremitätenerhalt bei komplexen Fällen selbst in hochmorbiden Patienten möglich.