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Propellerlappen als Crossleg-flap bei einem Paraplegiker – archaisch oder doch mehr als eine Alternative
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Text
Ein 40 Jahre alter Patient zeigte nach einem Motorradunfall und Primärversorgung in einem überregionalen Traumazentrum einen Hautweichteildefekt dorsal über der rechten Fußwurzel. Das linke Bein war nicht direkt verletzt.
Aufgrund mehrfacher Osteosynthesen am rechten Unterschenkel mit anlagebedingter Zweigefäßversorgung über die art. tibialis anterior mit Verschluß der art. dorsalis Pedis bei zarter art. fibularis waren lokale Lappenplastiken oder freie Lappenplastiken wie einen ALT oder einen M. gracilis Lappen mit einem hohen operativen Risiko verbunden. Daher haben wir uns für einen Cross-Leg-Lappen entschieden. Hierbei sollte der Lappen folgende Kriterien erfüllen:
- Ausreichende Stiellänge für eine postoperativ parallele Lagerung der Beine
- Primärer Wundverschluss des Hebedefektes
- Keine Verletzung der axialen, großen Leitungsgefäße
Wir haben nach Markierung mit einem Handdoppler einen art. tibialis posterior Perforator Lappen präpariert. Auf die V. saphena magna wurde hierbei verzichtet. Die Lappenlänge betrug insgesamt 20 cm und der Hebedefekt konnte direkt verschlossen werden. Die Beine wurden postoperativ in einem „Monoski“-Gips gelagert und die Knie- und Hüftgelenke konnten weiterhin mobilisiert werden.
Nach 3 Wochen konnte der Lappen problemlos durchtrennt werden. Die Einheilung war komplikationslos.
Die lokalen, gefolgt von den freien, Lappenplastiken haben sicherlich zurecht den Cross-Leg-Lappen bei der Versorgung von Hautweichteilverletzungen an der unteren Extremität verdrängt.
In ausgewählten Fällen – wie bei jungen, posttraumatischen Paraplegikern mit einer nicht direkt kompromittierten, kontralateralen Extremtität – stellt aufgrund des minimalen Hebedefektes, der kurze Operationszeit und des geringen Risikos, dieses Verfahren nach unserer Ansicht mehr als eine Alternative dar – insbesondere, wenn bis zur Durchtrennung des Gefäßstieles bei paralleler Lagerung die großen Gelenke weiterhin beübt werden können. Unsicher bleibt jedoch die zuverlässige langstielige Gefäßversorgung des Propellerlappens. Sollte diese nicht ausreichen, muß intraoperativ die Möglichkeit einer Annäherung des Defektes durch Umlagerung von Hüft- und Kniegelenk eingeplant werden.