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Fragestellung – klinische Ergebnisse nach 4-Strangnaht von Beugesehnenverletzungen in Zone 1 und 2
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Einleitung: Die Einführung von stabileren mehr-Strang-Nähten haben die Hoffnung auf bessere klinische Ergebnisse nach Beugesehnenverletzungen durch die Möglichkeit der aktiven Nachbehandlung geweckt. Wir haben vor 3 Jahren ein Behandlungsschema erstellt, welches die Versorgung und Nachbehandlung von Beugesehnenrupturen mittels 4-Strang-Naht beinhaltet. Neben der Versorgung mittels 4-Strangnaht steht je nach Compliance des Patienten und Stabilität der Naht eine entweder aktive oder passive Nachsorge zur Verfügung. Wir präsentieren hier unsere ersten klinischen Ergebnisse mit dem neuen Behandlungskonzept.
Methoden: Bei 20 Patienten, die eine Verletzung der Beugesehnen in Zone 1 oder 2 aufwiesen, haben wir eine retrospektive Analyse durchgeführt. Die Studienteilnehmer wurden mittels einer modifizierten Kirchmeyer-Kessler 4- Strangnaht (Ethibond 3-0) und Ringnaht nach Silferskiöld (PDS 5-0) versorgt. Im Anschluss daran folgt nach Ermessen des Operateurs ab dem 3. Postoperationstag eine aktive oder passive Nachbehandlung. Es wurde nach 12 Wochen, 6 Monaten und 1 Jahr postoperativ der DASH-, TAM- und Strickland Score erhoben, sowie die Grobkraft als auch der Spitzfingergriff gemessen.
Ergebnisse: Wir konnten zeigen, dass der intraoperative Aufwand bei 4-Strangnaht in Bezug zur 2-Strang Methode größer ist, jedoch zu einer prognostisch schnelleren Rehabilitation führt. Nur 2 Personen konnten eine aktive Physiotherapie beginnen, wobei in dieser Gruppe die einzige Re-Ruptur auftrat. Nach 12 Wochen konnte eine uneingeschränkte Belastbarkeit festgestellt werden. Die Auswertungen des TAM und Strickland Score zeigten nach 12 Wochen Werte von Fair bis Exzellent, wobei der Großteil mit Good abschloss.
Schlussfolgerung: Die Behandlung von Beugesehnenverletzungen mittels 4-Strangnaht zeigt eine hohe Primärstabilität. Trotzdem kam es in unserem sehr defensiven Behandlungsprotokoll bei einem der zwei aktiv nachbehandelten Patienten zu einer Re-Ruptur. In der Gruppe der mittels klassischer Kleinert-Technik nachbehandelten Patienten konnten wir gute Ergebnisse erreichen. Somit unterstützen unsere Ergebnisse eine generelle aktive Nachbehandlung bei Beugesehnenrupturen nicht.