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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Tissue Engineering in situ mit einem Medical Device bei Problemwunden

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Gerolf Gehl - Frauenfeld, Schweiz

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc242

doi: 10.3205/14dgpraec271, urn:nbn:de:0183-14dgpraec2711

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Gehl.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Nach dem Verlust von Weichgewebe nach Tumoroperationen, Gewebsverlust infolge Diabetischem Fusssyndrom, Ulcus Cruris oder ähnlichen Ursachen bleibt häufig ein ausgedehnter Gewebsvolumenverlust, der entweder chirurgisch mittels Lappenplastiken gedeckt werden kann, implantologisch prothetisch rekonstruiert oder aber zunächst gar nicht wieder hergestellt werden kann, weil die Wunde chronisch infiziert bleibt. Kann neuerdings trotzdem das verlorene Gewebe in situ mittels einer neuartigen Wundbehandlung mit einem Medical Device im Volumen wiederhergestellt werden?

Methode: Wir haben ein Material und eine Methode entwickelt, mittels derer ein mineralisches Granulat (Medizinprodukt) in feuchtem Wundverband auf den Defektsitus appliziert und okklusiv verbunden wird. Das Granulat ist ein amorphes Gemisch aus biokompatiblen Mineralien. Es ist europaweit registriert und als Medizinprodukt zertifiziert. Am Patienten wird damit der Verbandswechsel, Debridement und Spühlung alle 3 Tage vorgenommen. Diese Behandlung erstreckt sich in der Regel auf 2 Monate.

Ergebnisse: In einer Reihe von klinischen Pilotfällen konnte die Abheilung chronisch infizierter Wunden erreicht werden, sogar wenn die Situation austherapiert war und als nicht heilbar diagnostiziert wurde und die betroffene Region zur Amputation anstand. Trotzdem führte danach die Anwendung der Medical Device Verbände innerhalb weniger Tage zur Reinigung der infizierten Wunden, bereits nach 4 Wochen zu deutlichem Volumengewinn mit bestens vaskularisiertem Granulationsgewebe und anschliessend zu nahezu narbenfreier Abheilung.

Abbildung 1 [Abb. 1]

Schlussfolgerung: Sowohl in vitro als auch in vivo konnten wir dokumentieren, dass in Gegenwart dieses Medical Device das physiologische Zellwachstum gefördert wird und infizierte Wunden gereinigt werden. Dieses mineralische Medizinprodukt eröffnet neue Heilungschancen: im speziellen werden infizierte Wunden hiermit debridiert und im allgemeinen werden Insuffizienzen regeneriert, sowie auch ausgedehnte Weichgewebsdefekte im Volumen weitgehend narbenfrei remodelliert.