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Einleitung: Wundheilungsstörungen (WHS) stellen eine ständige Herausforderung für Wundtherapeuten dar. Bei der Behandlung von Wundheilungsstörungen, welche häufig zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität der Patienten führen, gibt es vielzählige Therapieverfahren. Es wird hier in Fallbeispielen die Wirksamkeit der Enzymkomponenten in Kombination mit einem Okklusivverband bei Einsatz eines Enzym-Alginogel präsentiert. Im Vergleich zu herkömmlichen Blatt-Alginaten trägt das Enzymalginogel zur Kontrolle des Exudates und der Einschränkung der Keimbelastung bei und unterstützt das autolytische Wunddebridement

Methoden: Anhand von zwei komplexen Fallbeispielen kann die Wirksamkeit des Enzym-Alginogels darstellt werden. Die erste Patientin (56 Jahre) zeigte eine WHS nach Resektion eines Weichteilsarkoms mit anschließender plastisch-chirurgischer Weichteildeckung mittels freiem M. Latissimus dorsi Lappens im Bereich des Ellenbogens. Die Patientin lehnte bei bestehender WHS weitere chirurgische Eingriffe ab, allerdings war als adjuvante Therapie Radiatio des betroffenen Gebietes geplant. Die zweite Patientin (89 Jahre) zeigte eine WHS an der lateralen Fußkante nach Sprunggelenksarthrodese. Auch diese Patientin lehnte weitere chirurgische Maßnahmen ab. Bei beiden Patientinnen wurde die konservative Therapie mit Enzym Alginogel in Kombination mit einem handelsüblichen PU Schaum durchgeführt. Wir reinigten dreimal wöchentlich die Wunde und trugen das Gel mittels einer Pinzette auf.

Ergebnisse: Schon nach circa vier Wochen ließ sich bei beiden Patientinnen eine gute Heilungstendenz mit deutlicher Granulation und Verkleinerung der Wunde darstellen. Weiter waren die Verbandswechsel aufgrund des geligen Materials deutlich atraumatischer und schmerzfreier. Durch das Enzym Alginogel hervorgerufene kontinuierliche Debridement und Schaffung eines feuchten Wundmilieus zeigte sich innerhalb von 8 bis 12 Wochen ein belastbarer Wundverschluss. Dadurch kam es bei beiden Patientinnen zu einer wesentlichen Verbesserung der Lebensqualität und angedachte weitere Therapien konnten zeitgerecht eingeleitet werden.

Diskussion: Wundheilungsstörungen führen zu Schmerzen, Verschlechterung der Lebensqualität der Patienten und häufig Verzögerung weiterer notwendiger Therapien. Wir können anhand zwei Fallbeispielen die positive Wirksamkeit eines Enzym Alginogels in Kombination mit einem Okklusivverband darstellen. Die Anwendung ist durch die Konsistenz des Gels anwendungsfreundlich und durch die Dreifachwirksamkeit kostengünstig. Bei komplexen Wunden empfehlen wir daher, dieses Therapieverfahren in Erwägung zu ziehen, um einen raschen Wundverschluss herbeizuführen.