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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Pyoderma gangraenosum nach Augmentationsmastopexy – eine seltene klinische Entität – interdisziplinärer Behandlungsplan und Review der Literatur

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Lorenz Larcher - Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg, Abteilung für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie, Salzburg, Österreich
  • Klaus Eisendle - Bozen, Italien
  • Rene Kaplan - Salzburg, Österreich
  • Florian Ensat - Salzburg, Österreich
  • Karl Schwaiger - Salzburg, Österreich
  • Gottfried Wechselberger - Salzburg, Österreich

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc217

doi: 10.3205/14dgpraec268, urn:nbn:de:0183-14dgpraec2685

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Larcher et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Pyoderma gangraenosum (PG) stellt eine seltene klinische Entität dar. Es wurde erstmals 1916 von Broq et al als „Phagédénisme géométrique“ beschrieben, 1930 definierte Brunsting et al den Begriff PG als eigenständige Erkrankung. Ursache für den Ausbruch dieser Erkrankung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine überschießende Reaktion des Immunsystems. Prädilektionsstelle des PG ist die Vorderseite der Unterschenkel, wobei die typischen Ulcerationen an jeder Stelle des Körpers auftreten können. Das PG kann nach jeder kleinsten Verletzung oder chirurgischen Intervention auftreten, besonders dramatisch ist aber das äußerst seltene Auftreten der Erkrankung nach ästhetischen Operationen [1].

Patienten und Methoden: Wir stellen einen schweren Verlauf eines PG vor. Eine 26jährige Patientin wurde an unserem Haus nach auswärtig durchgeführter ästhetischer Augmentationsmastopexie vorstellig. Die Initiale Verdachtsdiagnose eines Wundinfektes konnte aufgrund des klinischen Aspektes und der Progredienz der violett verfärbten Ulcerationen an beiden Brüsten, sowohl an den unteren als auch an den oberen Quadranten mit Aussparung des Nippel-Areola Komplexes ausgeschlossen werden. Durch immunmodulatorische Therapie und schlußendlich plastisch chirurgischer Defektdeckung konnte die Patienten nach 4 Eingriffen unter laufender Kortisontherapie in die häusliche Pflege entlassen werden.

Schlussfolgerung: Der Therapieerfolg beim Pyoderma gangraenosum (PG) steht und fällt maßgeblich mit der frühstmöglichen Erkennung und auch Einleitung einer immunmodulatorischen Therapie. Die Erkrankung verläuft mit progredient größer werdenden, violett verfärbten Ulzerationen, ohne dass in den Wundabstrichen ein Keimwachstum nachweisbar wäre. Weiters ist ein Verzicht von jodhaltigen Desinfektionsmitteln [1] obligat. Eine Antibiotikatherapie ist beim Pyoderma gangraenosum (PG) nicht zielführend. Wir präsentieren im Rahmen dieses Vortrages einen Überblick der derzeitigen Literatur, die Früherkennungszeichen und die derzeitigen Therapieoptionen beim Pyoderma gangraenosum (PG), anschaulich verdeutlicht an dem Patientenkasus.


Literatur

1.
Ouazzani A1, Berthe JV, de Fontaine S. Post-surgical pyoderma gangrenosum: a clinical entity. Acta Chir Belg. 2007 Jul-Aug;107(4):424-8.