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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Wirkung von Spermidin bei 3° Verbrennungen (Tierexperimentelle Studie)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Daryousch Parvizi - Graz, Österreich
  • Michael Schintler - Graz, Österreich
  • Ivo Justich - Graz, Österreich
  • Eva Prandl - Graz, Österreich
  • Elisabeth Aichner - Graz, Österreich
  • Paul Wurzer - Graz, Österreich
  • Alexandru Tuca - Graz, Österreich
  • Elvira Stacher - Graz, Österreich
  • Alexandra Hager - Graz, Österreich
  • Tobias Eisenberg - Graz, Österreich
  • Frank Madeo - Graz, Österreich
  • Marija Trop - Graz, Österreich
  • Lars-Peter Kamolz - Graz, Österreich

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc12

doi: 10.3205/14dgpraec259, urn:nbn:de:0183-14dgpraec2592

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Parvizi et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Hitzeeinwirkung auf Zellebene führt zu einer Denaturierung der Proteine und zu Schäden an der Zellmembran. Die Nekrosezone befindet sich im Zentrum der Wunde. An sie angrenzend befindet sich die Stasezone, gekennzeichnet durch verminderte Gewebsperfusion; sie besteht aus einer Mischung von vitalen und abgestorbenen Zellen. Diese Zone kann sich im Laufe der Zeit zu einer Nekrose entwickeln; dieser Vorgang wird als „Nachbrennen“ bezeichnet. Ebenso verringert sich die Fähigkeit des Körpers, geschädigte Proteine oder defekte Mitochondrien – die Kraftwerke der Zellen – zu entsorgen. Der Körper entledigt sich dieses „zellulären Mülls“ mittels des Prozesses der Autophagie. Ziel des Projektes war es durch lokale und systemische Gabe von Spermidin an Ratten (eine Substanz die in höchsten Konzentrationen in der männlichen Samenflüssigkeit und auch in natürlichen Nahrungsmitteln wie Weizenkeimen und Sojabohnen enthalten ist) die Autophagie anzukurbeln und damit das Nachbrennen zu verhindern bzw. zu reduzieren.

Methoden: Es werden 5 Gruppen mit jeweils 10 Ratten pro Gruppe gebildet. Bei Ratten (sowohl männlichen als auch weiblichen Tieren, immer in einem 1:1 Verhältnis) wird eine 20%-ge, drittgradige Verbrühung erzeugt und die Brandwunden (Dosierung und Applikation von Spermidin) unterschiedlich behandelt. In dieser Untersuchungsserie sollte anhand von histologischen Biopsien geprüft werden, ob Spermidin das Nachbrennen bzw. die Verbrennungstiefe verhindert bzw. reduziert.

Ergebnisse: Im Tierversuch zeigte sich histologisch bei allen Spermidinapplikationen (topisch und intraperitoneal) eine verminderte Schädigung der Dermis und angrenzenden Muskulatur im Vergleich zur Kontrollgruppe. Dies zeigte sich spezifisch, durch Bildung von Granulationsgewebe sowie reduziertes aufgeqollenes Kollagen im Korium bzw. in der Muskulatur.

Zusammenfassung: Histologische Ergebnisse dieses Tierversuchs zeigen, dass durch die Gabe von Spermidin eine signifikante Reduktion des Nachbrennens bzw. der Gewebsschädigung bei 3° Verbrennungen erzielt wurde.