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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Li-Fraumeni-Syndrom

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Bianca Baican - Frankfurt, Deutschland
  • Claus Bolling - Frankfurt, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc267

doi: 10.3205/14dgpraec251, urn:nbn:de:0183-14dgpraec2515

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Baican et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: 1969 beschrieben Li und Fraumeni vier Familien mit Weichteilsarkomen, die eine Assoziation mit einem früh aufgetretenen Brustkrebs der nahe verwandten weiblichen Familienmitglieder zeigten. Weitere Analysen führten zu dem Ergebnis, dass in Familien mit einem LFS (Li-Fraumeni-Syndrom), das Mamma-Carcinom mit 24%– 31% am häufigsten assoziiert ist, gefolgt von Weichteilsarkome, Hirntumore, Osteosarkome und Hypophysentumore. 1990 wurde eine Mutation des Tumorsuppressorgens (TP53) entdeckt, die als Ursache des LFS angesehen wird. Ionisierende Strahlen führen zur Induktion eines erneuten Tumorwachstums. Daher dürfen Patienten mit einem LFS weder einer Stahlentherapie noch einer strahlengestützten Diagnostik zugeführt werden.

Unsere Patientin stellte sich vor mit einem nicht im Gesunden entfernten Liposarkom der rechten Schläfe. Sie berichtet bereits als zweijährige ein Rhabdomyosarkom des Oberschenkels entwickelt zu haben, welcher mit einer Exstirpation und Chemotherapie therapiert wurde.

Methode: Nach Exstirpation des Liposarkoms an der rechten Schläfe und Defektdeckung durch Spalthaut erhielt die Patientin eine adjuvanten Strahlentherapie. Ebenfalls wurde sie unseren Onkologen vorgestellt. Entsprechend der Vorgeschichte erfolgte ein Gentest, der ein Li-Fraumeni-Syndrom diagnostizierte.

Ergebnisse: Unsere diagnostische sonografische Untersuchung der Mamma ergab einen auffälligen Herdbefund, der sich whistologisch nach Stanze als invasiv ductales Mamma-Ca darstellte.

Zusammenfassung: Das LFS wird verursacht durch eine Mutation des Tumorsuppressorgens TP53. Diese ist assoziiert mit multiplen bösartigen Neubildungen. Bei Patienten, die bereits in jungen Jahren ein Weichteiltumor entwickelt haben, ist eine weiterführende Diagnostik zum Ausschluss des LFS wichtig. Weitere strahlengestützte Diagnostik oder Therapie darf bei diesen Patienten nicht erfolgen.