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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Rekonstruktion von polydigitalen Weichteildefekten an der Hand mit adipokutanen Fähnchen-Lappenplastiken aus der Leiste

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Maximilian Otte - Ludwigshafen, Deutschland
  • Mathias Wähmann - Ludwigshafen, Deutschland
  • Ulrich Kneser - Ludwigshafen, Deutschland
  • Berthold Bickert - Ludwigshafen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc97

doi: 10.3205/14dgpraec231, urn:nbn:de:0183-14dgpraec2319

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Otte et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Weichteildefekte im Bereich der distalen Hand und der Finger können selten mit lokalen Lappenplastiken gedeckt werden, sodass häufig die gestielte Leistenlappenplastik zum Einsatz kommt. Eine Alternative zu o.g. Rekonstruktions-verfahren stellt die adipokutane Fähnchenlappenplastik aus der Leiste dar. Selbst Weichteildefekte, die mehrere Finger betreffen, können hiermit suffizient und mit geringem Zeitaufwand rekonstruiert werden.

Material und Methoden: Zwischen 2011 und 2013 erfolgte bei 6 Patienten eine Deckung von polydigitalen Weichteildefekten an der Hand mit mehreren adipokutanen Lappenplastiken aus der Leistenregion. Die Patienten wurden standardisiert nachuntersucht und die Ergebnisse insbesondere im Vergleich zur gestielten Leistenlappenplastik diskutiert.

Ergebnisse: Bei 4 Patienten bestand ein Weichteildefekt an 2 gegenüberliegenden Fingern. Bei 2 weiteren Patienten lag ein Mittel- und Grundglied übergreifender WTD mit exponiertem PIP Gelenk vor. Die durchschnittliche OP Dauer betrug 111 min. Die Trennung der Lappenbasis erfolgte 3 Wochen postoperativ. Im Durchschnitt waren insgesamt 2 Operationen notwendig. Bei allen Patienten konnte eine gute Funktion erzielt werden. Die Patienten konnten durchschnittlich 3,1 Monate postoperativ wieder ihrer originären Tätigkeit nachgehen.

Zusammenfassung: Die lokale adipokutane Lappenplastik aus der Leistenregion eignet sich zur Weichteilrekonstruktion der distalen Hand und bei polydigitalen Defekten. Im Vergleich zur gestielten Leistenlappenplastik ist besonders die deutlich kürzere Op Zeit, einfachere Hebung sowie die Unabhängigkeit von lokaler Gewebeverfügbarkeit hervorzuheben. Bei akuten traumatischen Weichteildefekten an der Hand kann somit eine suffiziente, schnelle und sichere Rekonstruktion erzielt werden. Nachteilig sind die Immobilisation der oberen Extremität in einer Zwangshaltung für bis zu 3 Wochen sowie die deutlichen Einschränkungen in der physiotherapeutischen Beübung bis zum Zeitpunkt der Stieldurchtrennung. Die lokale adipokutane Lappenplastik aus der Leistenregion ist eine wertvolle Therapieoption wenn lokale oder regionale Lappenplastiken nicht verfügbar sind und stellen dann eine Alternative zu mikrochirurgischen Lappenplastiken dar.