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Systematische Analyse der Lesbarkeit von Patienteninformationen auf den Internetseiten großer deutscher Kliniken für Plastische Chirurgie
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Fragestellung: Im Zuge des Wandels der Kommunikation zwischen Arzt und Patient werden Patienten in zunehmendem Maße im Sinne einer partizipativen Entscheidungsfindung (sog. „shared decision-making“) in Überlegungen zur Therapieplanung einbezogen. Voraussetzung für eine qualifizierte Meinungsbildung ist dabei eine angemessene Information. Dabei gewinnt das Internet als Informationsquelle zu Krankheitsbildern, therapeutischen Optionen und behandelnden Einrichtungen zunehmend an Bedeutung. Bei einem Großteil der Patienten handelt es sich jedoch um medizinische Laien. Erfahrungsgemäß fällt es daher selbst vielen erwachsenen Lesern schwer, dargebotene komplexe medizinische Informationen angemessen aufzunehmen und zu verstehen.
Methoden: Die Internetseiten von 27 Abteilungen für Hand- und Plastische Chirurgie in Deutschland wurden einer systematischen Textanalyse unterzogen. Dabei wurden zunächst 20 Suchbegriffe frei gewählt, anhand derer die Internetseiten nach passenden Informationstexten durchsucht wurden. Die Suchbegriffe wurden unter drei thematischen Schwerpunkten zusammengefasst und sollten das Spektrum der Plastischen Chirurgie möglichst umfassend wiedergeben. Die ausgewählten Texte wurden daraufhin einer systematischen Analyse hinsichtlich objektiver Kriterien der Satzstruktur und verschiedener Lesbarkeitsindices unterzogen.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 288 Texte in die Analyse einbezogen werden. Diese bestanden im Mittel aus 14 Sätzen mit 216 Wörtern. Für den Amstad-Lesbarkeitsindex wurde durchschnittlich ein Wert von 20,5 Punkten ermittelt, womit die Texte im Allgemeinen als schwer lesbar bewertet wurden. In Übereinstimmung mit allen weiteren untersuchten Lesbarkeitsinidices erscheinen die Texte lediglich für Leser mit akademischem Bildungsniveau als ausreichend verständlich. Zwischen den drei thematischen Schwerpunkten „Handchirurgie“, „Plastische Gesichtschirurgie“ und „Konturformende und Rekonstruktive Chirurgie“ ergaben sind keine statistisch signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Lesbarkeit (ANOVA, p>0,05).
Schlussfolgerungen: Die dem interessierten Leser zur Verfügung stehenden Informationen auf den Internetseiten der Abteilungen für Hand- und Plastische Chirurgie in Deutschland weisen überwiegend eine schlechte Lesbarkeit auf und sind damit für die Allgemeinbevölkerung nur schwer verständlich. Im Zuge einer angemessenen Unterstützung des Patienten bei der Entscheidungsfindung erscheint die Überarbeitung der meisten Informationstexte auf den Internetseiten deutscher Abteilungen für Plastische Chirurgie sinnvoll.