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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Autologe Brustrekonstruktion mit dem Profunda Artery Perforator (PAP)-Lappen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Dietmar Ulrich - Nijmegen, Niederlande
  • Dalibor Vasilic - Radboud Universitätsklinik, Plastische Chirurgie, Nijmegen, Niederlande
  • Pieter Hupkens - Radboud Universitätsklinik, Plastische Chirurgie, Nijmegen, Niederlande

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc190

doi: 10.3205/14dgpraec207, urn:nbn:de:0183-14dgpraec2077

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Ulrich et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Weltweit ist der DIEP-Lappen die erste Wahl zur autologen Brustrekonstruktion. Bei der Suche nach neuen Rekonstruktionstechniken mit geringerer Hebestellenmorbidität ist der Profunda Artery Perforator (PAP)-Lappen eine neue Rekonstruktionsmöglichkeit. Die Hebestelle befindet sich, ähnlich wie beim TUG-Lappen, an der craniomedialen Seite des Oberschenkels. In unserer Arbeit möchten wir erste Erfahrungen im Gebrauch von dem Lappen zur autologen Brustrekonstruktion und anatomische Basisuntersuchungen hinsichtlich der Lokalisation der Perforatoren vorstellen.

Material und Methoden: Präoperativ werden Perforatoren der Hebestelle mit CTA und Doppler-Apparat dargestellt. Die Hebestelle ist eine Ellipse an der medialen Seite des Oberschenkels, begrenzt durch die Leisten- und Gesäßfalte. Die Präparation erfolgt mit der Hüfte in Flexion/Außenrotation von medial nach lateral mit Isolierung eines geeigneten Perforators durch den M. adductor magnus bis zum Ursprung aus der A. profunda femoris. Der Gefäßanschluss erfolgt End-zu-End an die Blutgefäße der A. und V. mammaria interna. Dokumentiert wurden Anzahl und Lokalisation der Perforatoren, Länge des Gefäßstiels, Gewicht, Länge und Breite des Lappens, Durchmesser der Perforatoren, Ischämiezeit und Operationsdauer sowie intra- und postoperative Komplikationen sämtlicher zwischen Januar 2013 und April 2014 durchgeführter PAP-Lappen. Zugleich wurden anatomische Basisuntersuchungen an 10 Kadaverpräparaten durchgeführt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden in 20 Operationen 26 PAP-Lappen bei 20 Patienten operiert. 22 Rekonstruktionen verliefen ohne Komplikationen. Bei 3 Patienten kam es zu leichten Wundheilungsstörungen im Gebiet der Hebestelle. Bei einem Patienten kam es postoperativ zu einer Fettnekrose van 10% des Lappens. Ein Patient wies intraoperativ keinen PAP-Perforator auf. Hier konnte eine erfolgreiche Rekonstruktion mit einem Gracilis-Perforator durchgeführt werden. Die durchschnittliche Länge des Lappens betrug 26 cm, die Breite 10 cm, das Gewicht 450 g. Der am meisten gebrauchte Perforator befand sich ungefähr 5 cm dorsal von der hintersten Begrenzung des M. gracilis. Dieses steht im Einklang mit unseren anatomischen Untersuchungen. Die durchschnittliche Länge des Gefäßstiels betrug 11 cm, der Durchmesser der Vene 2,3 mm, der der Arterie 1,6 mm. Die Ischämiezeit betrug durchschnittlich 40 Minuten, die Operationsdauer 4 Stunden. Die Herstellungszeit nach der Operation war deutlich kürzer als beim DIEP-Lappen. Postoperativ traten keine Probleme mit Sitzen bei den Patienten auf. Eine Korrektur des kontralateralen Beines war bei keinem Patienten erforderlich.

Schlussfolgerung: Unserer Meinung nach stellt die autologe Brustrekonstruktion mit dem PAP-Lappen eine sichere Alternative zu bestehenden Operationstechniken, insbesondere bei fehlendem Bauchfett, dar. Die Hebestelle des Lappens bleibt in der Gesäßfalte verborgen. Der Lappen ist mittlerweile in unserer Klinik die 2. Wahl zur autologen Brustrekonstruktion.