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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Dynamische Infrarot-Thermographie (DIRT) zur präoperativen Perforator-Auswahl und Vermeidung intraoperativer Komplikationen bei DIEP-Lappenplastiken

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Clemens Walter - Schwarzwald-Baar Klinikum, Klinik für Plastische, Hand- und Ästhetische Chirurgie, Villingen-Schwenningen, Deutschland
  • L. de Weerd - Universitätsklinikum Nord-Norwegen, Abteilung für Plastische und Handchirurgie, Tromsø, Norwegen
  • J. Mercer - Universitätsklinikum Nord-Norwegen, Abteilung für Radiologie, Tromsø, Norwegen; Medizinische Fakultät der Universität Tromsø, Institut für Medizinische Biologie, Tromsø, Norwegen

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc179

doi: 10.3205/14dgpraec200, urn:nbn:de:0183-14dgpraec2003

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Walter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die dynamische Infrarot-Thermographie (DIRT) basiert auf dem Verhältnis zwischen der Hautdurchblutung und der zeitlichen Änderung des Erwärmungsmusters nach Abkühlen eines bestimmten Hautareals, welches mit einer Infrarotkamera aufgezeichnet wird. Bei der präoperativen Perforator-Auswahl wurde diese Methode mit der MDCT (Multiple Detector Computed Tomography) verglichen. Intraoperativ sollte geklärt werden, ob durch Anwendung der dynamischen Infrarot-Thermographie (DIRT) bei der Rekonstruktion der weiblichen Brust mit dem DIEP (Deep Inferior Epigastric Perforator)-Lappen, bereits frühe Störungen der Lappenperfusion erkannt werden können.

Methoden und Material: Insgesamt wurden 23 Patientinnen untersucht, die für eine Brustrekonstruktion mittels DIEP-Lappenplastik eingeplant waren. Bei diesen wurden präoperativ mit einem handelsüblichen Handdoppler arterielle Dopplersignale lokalisiert, welche abdominalen Perforatoren zugeordnet wurden. Bei acht der Patientinnen wurde zusätzlich eine MDCT durchgeführt. Bei der dynamischen Infrarot-Thermographie (DIRT) wird zunächst das zu untersuchende Hautareal abgekühlt und anschließend die Geschwindigkeit und das Muster der Hauterwärmung bis zum Einstellen der Ausgangstemperatur aufgezeichnet. Intraoperativ wurde die Hautdurchblutung des Lappens mit der DIRT vom Heben an der Entnahmestelle bis zum Öffnen der Gefäßanastomose und dem Abschluß der Operation kontinuierlich gemessen.

Ergebnisse: Das in der DIRT von einem sogenannten „Hotspot“ ausgehende Erwärmungsmuster stand in Verbindung mit einem arteriellen Dopplersignal und konnte intraoperativ einem entsprechenden Perforator zugeordnet werden. In der MDCT entsprach der ausgewählte „Hotspot“ ebenfalls einem Perforator. Bei allen DIEP-Lappenplastiken erfolgte die Gefäßanastomose über den durch die DIRT bestimmten Perforator. Intraoperativ lieferte die DIRT wertvolle Informationen über die Qualität und Funktion des entscheidenden Perforatorgefäßes. Sowohl arterielle als auch venöse Durchblutungsstörungen konnten auf einfache Weise frühzeitig erkannt und behoben werden.

Zusammenfassung: Die DIRT erleichtert präoperativ die Auswahl eines geeigneten Perforators für die DIEP-Lappenplastik. Diese Methode ist non-invasiv, liefert Echtzeit-Informationen über den Durchblutungsstatus freier Lappenplastiken, vermeidet eine zusätzliche Belastung der Patienten durch ionisierende Strahlung oder Kontrastmittel und gibt die Möglichkeit zur unmittelbaren Intervention.