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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Die Fettschürzenresektion bei morbider Adipositas – Problemwunde mit Ansage!?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Silke Altmann - Magdeburg, Deutschland
  • Carlos Caro - Otto-von-Guericke Universität, Magdeburg, Deutschland
  • Hans-Georg Damert - Otto-von-Guericke Universität, Magdeburg, Deutschland
  • Manfred Infanger - Otto-von-Guericke Universität, Magdeburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc100

doi: 10.3205/14dgpraec188, urn:nbn:de:0183-14dgpraec1880

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Altmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Abdominoplastik ist eine der häufigsten Eingriffe in der plastisch-ästhetischen Chirurgie. Eine medizinische Indikation ist für diesen Eingriff gegeben, wenn nach starker Gewichtsabnahme ein massiver Hautüberschuss mit Irritation und Mazeration der Haut besteht. Bei morbider Adipositas besteht oftmals eine massive Fettansammlung im Unterbauch mit Ausbildung einer schweren Fettschürze. Diese kann zu erheblichen Bewegungsbehinderungen beim Laufen und Kompression von Abdomen und Thorax im Liegen führen. Wird hier die Indikation zur Fettschürzenresektion gestellt ergeben sich häufig Komplikationen wie Wundheilungstörungen, Serombildungen, Nachblutungen, Infektionen bis hin zur Thrombembolie. Ziel der Untersuchung war die retrospektive Analyse von Indikationen, Ergebnissen und Komplikationen in unserem Patientengut.

Patienten und Methoden: In einer retrospektiven Untersuchung der letzten 5 Jahre wurden Alter, Geschlecht, Body-Maß-Index (BMI), Komorbitäten, Resektatgewicht, Liegedauer, Komplikationen und daraus folgende Zusatzeingriffe ausgewertet.

Ergebnisse: Im Zeitraum 2010-2014 wurden insgesamt 28 Frauen und 11 Männer einer Fettschürzenresektion unterzogen. Das Durchschnittsalter lag bei 48,6 Jahren (range 23 Jahre – 72 Jahre). Der Gewichtsverlust lag präoperativ bei durchschnittlich 50kg (bis maximal 120kg). 24 Patienten hatten sich vorher einer bariatrischen Operation unterzogen (6x Bypass-OP, 14x Sleeve-OP, 4x Gastric banding). Das Resektatgewicht lag intraoperativ durchschnittlich bei 5,2 Kilogramm (range 1kg-32kg).Die häufigsten Komplikationen waren auch in unserer Abteilung Serome mit Liegezeit der Redondrainage bis zu 4 Wochen, Wundheilungstörungen, welche in der Regel konservativ und nur in Einzelfällen operativ zu behandeln waren, Infektionen und Hämatome. Eine Patientin hatte eine tiefe Beinvenenthrombose. Majorkomplikationen wie Lungenembolie, ARDS nach Fettembolie und Tod waren nicht zu verzeichnen.Die allgemeine Krankenhausverweildauer lag zwischen 5 bis 51 Tagen (Mittelwert 13 Tage).

Schlussfolgerung: Die Fettschürzenresektion bei morbider Adipositas ist eine komplikationsträchtige Operation. In diesem Patientenklientel liegen in der Regel viele Begleiterkrankungen wie Hypertonus, Diabetes mellitus und andere Stoffwechselstörungen vor. Auch wenn die Patienten bereits im Vorfeld deutlich Gewicht reduzieren konnten sind die Meisten noch immer adipös. Daraus resultiert ein deutlich erhöhtes Operationsrisiko mit Komplikationen wie z.B. Serombildung, Wundheilungsstörung oder Infektion. Durch eine sorgfältige präoperative Vorbereitung, eine weitgehend atraumatische Operationstechnik und intensive postoperative Nachbetreuung lassen sich jedoch schwerwiegende Komplikationen minimieren. Insgesamt profitieren diese Patienten enorm von dieser Operation mit einem deutlichen Zugewinn an Lebensqualität.