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Polycaprolactonimplantate als Plattformtechnologie für individuellen regenerativen Knochenersatz – erste klinische Erfahrungen
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Einleitung: Die Behandlung knöcherner Defekte stellt eine chirurgische Herausforderung dar. Bisherige chirurgische Ansätze sind meist sehr aufwendig, bergen Risiken und gehen mit dem Risiko von bleibenden funktionellen Schäden einher. Diese Arbeit stellt Polycaprolacton Trikalziumphosphat (PCL-TCP) Implantate als Plattform Technologie vor, die durch biologische und mechanische Anpassungen zur regenerativen Behandlung einer großen Bandbreite an Knochendefekten eingesetzt werden kann.
Material und Methode: PCL-TCP Implantate wurden als Knochenersatz für Knochendefekte der Orbita (4), der Mittelhandknochen (3), der Schädeldecke (4) und der Tibia (1) verwendet (n = 12). Je nach Anforderungen der Defekte wurden die Scaffolds durch Applikation von Wachstumsfaktoren, Knochenmark oder Periostschwenklappenplastiken bioaktiviert oder durch Titanstäbe mechanisch verstärkt.
Ergebnisse: Bei allen Patienten konnte ein funktioneller Knochenersatz erreicht werden (n = 12). Es traten weder intra- noch postoperative Komplikationen auf und die Wunden waren stets reizfrei. Es kam weder zu Dislokationen noch zu klinisch bemerkbaren Fremdkörperreaktionen. In der Nachuntersuchung nach 12 Monaten zeigte sich das Material knöchern integriert, mit Zeichen der knöchernen Konsolidierung ohne tastbare Defekte oder Konturunregelmäßigkeiten.
Schlussfolgerung: PCL-TCP Implantaten beginnen in den klinischen Alltag Einzug zu nehmen. Durch zunehmende Erfahrung können sie als sichere Behandlungsoption für verschiedenste Knochendefekte herangezogen werden. Das Potential dieser Plattformtechnologie liegt in den vielen Möglichkeiten der biologischen oder mechanischen Verstärkung.