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„To replace like with like“: Instep-Spalthaut-Transplantate als wertvolle Alternative zur Defektdeckung bei palmaren und plantaren Brandverletzungen
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Grundlagen: Mit Spalthauttransplantaten versorgte Brandverletzungen an mechanisch belasteten Zonen an den Extremitäten zeigen an der Übergangszone von Spalthaut (SHTP) zu normaler Haut häufig Probleme im Sinne von hyperkeratotischen Rändern und Ulzerationen oder auch chronisch instabilen Narben. Zudem weisen mit Spalthaut transplantierte Areale nicht die in diesen spezifischen Regionen funktionell erforderlichen Qualitäten wie Stabilität oder Oberflächenrelief auf.
Methodik: Es wird anhand einer ausgewählten Fallserie von 2004-2013 (nur Brandveletzungen) gezeigt, dass sich Spalthauttransplantate von der Fussohle, i.e.S. der Fußgewölberegion (Instep-Region) für die Defektdeckung nach Brandverletzungen an mechanisch belasteten Zonen, wie die plantare Fußregion oder die Handfläche als Alternativen zu den herkömmlichen Transplantaten von der Oberschenkelregion dienen können. Bei 9 Patienten (4w/5m, 4-79y) wurden II°B oder III° Brandwunden nach dem tangentialen Débridement mit 1:1,5 gemeshten plantarer SHTP von 0,3-0,6 mm Dicke gedeckt, 5 Defekte befanden sich im Fußbereich, 4 an der Handfläche .
Ergebnisse: Alle transplantierten Instep-Transplantate weisen gleichmäßige Übergangszonen zur angrenzenden unverletzten Haut auf und klinisch erfassbar auch eine dickere Hornhautschicht gegenüber z.B. Spalthaut vom Oberschenkel, was bei anderen Indikationsstellungen (>70) und aus früheren eigenen Publikationen bekannt ist und dort bereits histologisch verifiziert werden konnte [1], [2], [3]. Die Rate an Wundheilungsstörungen ist 0/9. Nur bei 1/9 wurden längere Schmerzperioden an der Entnahmestelle beobachtet, alle Entnahmestellen heilten aber ohne besondere Narben ab, insbesondes ohne Hypertrophie, Kontrakturen oder Dysästhesie. Das ästhetische Ergebnis und die Funktionalität sind augenscheinlich gleichwertig oder sogar besser als bei ähnlichen Defekten, welche durch SHTP von Oberschenkel versorgt wurden.
Schlussfolgerung: Die plantare Spalthaut aus dem Fußgewölbebereich eignet sich aus mehreren Gründen hervorragend zur Defektdeckung von Belastungszonen am Fuß und an der Hand.
Einerseits bleibt die Potenz zur gleichmäßigen Hornhautbildung nach der Transplantation erhalten und andererseits ist diese Potenz auch wesentlich höher, als jene von Spalthaut aus anderen Spenderregionen. Somit erscheinen diese Instep-Transplantate nicht nur ästhetisch besser sondern dürften auch aus funktioneller Sicht vorteilhafter sein, da die Oberflächenqualitäten der mit Transplantaten versorgten Areale den ursprünglichen Qualitäten beinahe gleichwertig sind: „to replace like with like.“ Auf Grund der limitierten Fallzahl bei Brandverletzungen sind solche Schlussfolgerungen allerdings erst bedingt annehmbar.
Literatur
- 1.
- Schwabegger AH, Schubert HM, Baltaci M, Djedovic G, Engelhardt TO, Pierer G. Instep split skin grafts on muscle flaps to reconstruct pressure exposed soft tissue parts at the lower extremity. Arch Orthop Trauma Surg. 2012;132:1451-9.
- 2.
- Engelhardt TO, Rieger UM, Schwabegger AH, Pierer G. Functional resurfacing of the palm: flap selection based on defect analysis. Microsurgery. 2012;32:158-66.
- 3.
- Engelhardt TO, Rieger UM, Baltaci M, Pierer G, Schwabegger AH. Free gracilis muscle flap with plantar intermediate thickness skin graft: case report, review of anatomy and functional reconstruction of the palm. Handchir Mikrochir Plast Chir. 2011;43:255-61.