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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Kraniofaziale Chirurgie bei angborenen Fehlbildungen – Langzeitbeobachtungen und -betreuung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Wolfgang Mühlbauer - München, Deutschland
  • Hans Anderl - Uni Innsbruck – Emeritus, Plastische Chirurgie, Innsbruck, Österreich

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc260

doi: 10.3205/14dgpraec153, urn:nbn:de:0183-14dgpraec1534

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Mühlbauer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Frühzeitige Eingriffe im Säuglingsalter und der frühen Kindheit sollen drohende Schäden am Gehirn, der geistigen Entwicklung, des Schädel- und Gesichtswachstums, der Sehkraft und der Atemfunktion sowie der Entstellung vermeiden oder einschränken. Postoperative Langzeitbeobachtungen und -behandlung geben wichtige Aufschlüsse hinsichtlich genetischer Ursachen komplexer Fehlbildungen, Indikation, Op-Zeitpunkt, Methoden und weiterer Entwicklung.

Material und Methoden: Zwischen 1978 und 2014 wurden hunderte Kinder operiert. Davon wurden typische Fehlbildungen ausgewählt, die über 6 bis 29 Jahren nachbetreut werden konnten. Fallbeispiele: Med. Nasendermoid, Fronto-nasale Dysplasie, Amnionbanddeformität, Arhinie, Kranio-fazio Stenosen und Meningoencephalocelen mit Hypertelorismus. Op-Indikationen, -Zeitpunkt, -Methoden und Sekundäreingriffe werden dargestellt.

Ergebnisse: In allen nachbeobachteten Fällen konnten intracranielle Hypertonie entlastet, Visusschäden vermieden, Atemwegseinengungen gebessert und die Voraussetzungen für ein normaleres Schädel-, Gehirn- und Gesichtswachstum geschaffen werden. Sekundäreingriffe glichen genetische Wachstumsstörungen aus und verminderten Entstellungen und psychosoziale Entwicklungsstörungen.

Komplikationen: Todesfälle als Folge der extremen Fehlbildung = 2, temporäre, op-pflichtige Liquorrhoe = 4, Visusschäden = 2, größere Knochenresorptionen = 6, Restenosierung = 10.

Schlussfolgerungen: Komplexe Kraniofaziale Fehlbildungen sollen möglichst innerhalb des 1. Lebensjahres operiert werden zur Entlastung intracranieller Hypertonie, Verbesserung des Hirn- und Schädelwachstums, Vermeidung von Visusschäden und Atemwegstörungen. Anpassende Folgeeingriffe bis zum Erwachsenenalter können vitale Funktionen und Entstellungen verbessern und diepsychosoziale Entwicklung unterstützen.