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Die anteriore Otoplastik modifiziert nach Kaye und Stenström
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Einleitung: Mit einer Inzidenz von ca. 5% zählt die Otapostasis zu den häufigsten Fehlbildungen im Kindesalter. Ursache ist meist entweder eine fehlende oder vermindert ausgebildete Anthelixfalte oder eine Hypertrophie der Concha. Der mit den prominenten Ohren einhergehende Leidensdruck begründet die Häufigkeit der Otoplastik aus ästhetischer oder psychosozialer Indikation. Zur Therapie der Otapostasis steht eine Vielzahl an operativen Methoden, v.a. mit posteriorem Zugang zur Verfügung. Die modifizierte ventrale Otoplastik nach Kaye und Stenström bietet den Vorteil einer physiologischen Knorpelkorrektur und Neuausformung der hypoplastischen Anthelixfalte unter direkter visueller Kontrolle. Gleichzeitig kann durch eine geschickte Platzierung der Knorpel- U-Nähte eine Verkleinerung der Concha erreicht werden. Die Berücksichtigung der physiologischen Spannungskräfte des Ohrknorpels führt zu reproduzierbaren, sicheren und stabilen Ergebnissen. Durch die Positionierung der unauffälligen Narbe in der Helixfalte unter Schonung der sensiblen retroaurikulären Versorgung, können äußerst ansprechende ästhetische Resultate erzielt werden.
Material und Methoden: Die unterentwickelte Anthelixfalte führt zu einem Abstehen der oberen Hälfte des Ohres. Bei der anterioren Otoplastik können – nach subperichondraler Präparation der Ohrhaut – die Anthelix und Concha optimal dargestellt werden. Durch Schwächung des unmittelbar medial gelegenen Anteils der hypoplastischen Anthelixfalte mittels Diamantabrasion, lassen sich die Spannungskräfte am Ohrknorpel nach dorsal richten. Die Ausdünnung des ventralen Ohrknorpels führt zu einem relativen Überwiegen der dorsalen Zugkräfte, so dass sich die Anthelixfalte auf natürliche Weise ausbildet bzw. verstärkt wird. Unterstützende U-Nähte nach Kaye sichern die Ausbildung und Medialisierung der Anthelixfalte.
Ergebnisse/Schlussfolgerung: Die modifizierte ventrale Otoplastik nach Kaye und Stenström bietet die Möglichkeit eine Anthelixfalte unter direkter visueller Kontrolle zu modellieren und damit auch eine gegebenenfalls hypertrophe Concha zu verkleinern. Die gezielte Platzierung der Knorpel-U-Nähte führt unter Berücksichtigung der Spannungsverhältnisse am ventralen und dorsalen Knorpel zu harmonisch geformten ästhetischen Ergebnissen. Bei keinem unserer Patienten kam es im Bereich der später quasi unsichtbaren Narbe entlang der inneren Helixfalte zu einer medizinischen oder ästhetischen Komplikation. Trotz der ausgedehnten subperichondrialen Präparation der ventralen Ohrhaut ist das Verfahren als sicher und die Ergebnisse als reproduzierbar und sehr stabil zu bewerten.