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Neun Fälle von Kryptotie korrigiert mit der Ono Technik
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Kryptotie ist eine angeborene Ohrmuschelfehlbildung. Hierbei präsentiert sich der obere Pol der Ohrmuschel adhärent, wobei der Knorpel zugleich in einer Tasche unterhalb der temporalen Haut eingebettet ist.
Als eine bei Asiaten häufig vorkommende aurikuläre Fehlbildung kommt die Kryptotie, oder das sogenannte Taschenohr, in Europa deutlich seltener vor.
Dennoch handelt es sich um eine Deformierung, die zu Stigmatisierung führt, die die meist jungen Patienten psychisch belasten kann.
Der unter der Haut fixierte obere Ohrmuschelanteil ist charakteristisch für diese Fehlbildung. Viele verschiedene Techniken zur Korrektur wurden in der Vergangenheit beschrieben. Wir haben neun Fälle von Kryptotie bei jungen Patienten unter Anwendung der 1995 von Ono beschrieben Technik behandelt.
Die Kryptotiekorrektur beinhaltet die Verlängerung der Helix. Dies erfolgt zum einen durch Verwendung eines superioranterior an der Ohrmuschel gestielten dreieckförmigen Läppchens. Zum anderen wird der Defekt im anterioren Bereich der Helix mit einem kleineren, rautenförmigen Läppchen gedeckt. Auf eine Vollhauttransplantation kann im Unterschied zu anderen Techniken verzichtet werden.
Diese Technik führte in allen neun Fällen zu einem ästhetisch gelungenen und stabilen Ergebnis, im Langzeit Follow-up zeigte sich eine nur geringfügige Narbenbildung und minime Hebemorbidität. Reinvaginationen wurden nicht beobachtet und die Patienten waren mit der Einfachheit der Versorgung und dem ästhetischen Resultat sehr zufrieden.
Im Vergleich zu den konkurrierenden Techniken geben wir der Methode nach Ono den Vorzug, da sie bei einfacher Durchführbarkeit sehr überzeugende Ergebnisse mit geringer Hebedefektmorbidität bietet.