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Späte Rekonstruktionen am Plexus brachialis des Erwachsenen
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Einleitung: Bei Patienten mit Verletzungen des Plexus brachialis, die länger als 1 Jahr zurückliegen, oder bei denen nach operativen Rekonstruktionen Teilfunktionen wiederhergestellt wurden, sind Neurotisationen der ortsständigen Muskulatur nicht erfolgversprechend, da die Atrophie der gelähmten Muskeln zu weit fortgeschritten ist. In diesen Fällen kommen als rekonstruktive Optionen Muskeltransfers, gestielt oder frei in Frage. Die Neurotisation erfolgt über ipsi- oder kontralaterale Nerventransfers.
Methode und Ergebnisse: Im Zeitraum zwischen 3/04 und 12/13 wurden an 392 Erwachsenen Rekonstruktionen des Plexus brachialis durchgeführt, in 138 Fällen als späte Fälle. In 74 Patienten wurde eine freie neurovaskuläre M. grazilis – Transplantation zur Rekonstruktion des M. bizeps und der Fingerbeuger vorgenommen. Als Spendernerven kamen der in den meisten Fällen N. pect. med., der N. accessorius von ipsi- oder kontralateral zur Anwendung. ZU Rekonstruktion der Schulterfunktion wurden in den meisten Fällen lokale Muskeltransfers (M.latissimus dorsi, M. pect. major) durchgeführt.
Zusammenfassung: Nach Überschreiten der 1- Jahresgrenze für motorische und der 3- Jahresgrenze für sensible Rekonstruktionen kommen bei Spätfällen freie Muskeltransfers mit ipsi- oder kontralateralen Nerventransfers zur Anwendung. In Kombination mit lokalen Muskeltransfers lassen sich wesentliche funktionelle Verbesserungen erzielen.