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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Ergebnisse nach Wiederherstellung bei Plexus brachialis

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Michael H.-J. Becker - Aachen, Deutschland
  • Franz Lassner - Aachen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc395

doi: 10.3205/14dgpraec140, urn:nbn:de:0183-14dgpraec1402

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Becker et al.
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Gliederung

Text

Im Zeitraum 4/04 bis 12/2013 wurden bei 738 Patienten mit partieller oder kompletter Plexus brachialis-Läsion Rekonstruktionen vorgenommen. Bei den 392 Erwachene wurden 204 primäre Nervenrekonstruktionen und bei 188 Patienten insgesamt 241 Sekundäroperationen durchgeführt. Die überwiegende Ursache der Läsionen waren Motorradunfälle. Deutlich geringer waren Tumore, Thoracic outlet Syndrome, Lumbosacrale Läsionen etc (103 Patienten). 243 Kinder wurden operiert, 239 geburtstraumatisch.

Aufgrund des guten Weichteilschutzes der Schulter ist eine sehr hohe kinetische Energie notwendig, um Schädigungen an Nerven und Gefäßen zu erreichen. Deshalb sind diese Verletzungen häufig mit Frakturen der Extremität, Gefäßverletzungen, Kompartmentsyndromen bis zu subtotalen Amputationen. Das klinische Gesamtergebnis wird durch diese Zusatzfaktorn oft weitgehend (negativ) beeinflußt. Gelenkkontrakturen, Arthrose nach intraartikulären Frakturen, ischämische Muskelkontrakturen stellen weitere limitierende Faktoren dar.

Anhand einer Nachuntersuchung haben wir eine Klassifikation erarbeitet, die eine Prognose über das mögliche Ergebnis anhand der Korrelation der Höhe der Nervenläsion und der Sekudärlasionen erlaubt.

  • Gruppe 1: retroclavikuläre Läsionen, inkomplett mit intakten Wurzeln ohne schwere Zweitschädigungen der Extremität
  • Gruppe 2: retroclavikuläre Läsionen, komplett mit intakten ohne schwere Zweitschädigungen der Extremität
  • Gruppe 3: retroclavikuläre Läsionen mit schweren Zweitschädigungen der Extremität und/oder extremer Länge der Nervendefekte
  • Gruppe 4: 1–3 Wurzelläsionen
  • Gruppe 5: 4–5 Wurzelläsionen

In den ersten beiden Gruppen können deutlich bessere Ergebnisse erwartet werden.

Bei geburtstrauamtische Schädigungen können Begleitverletzunge an der Schulter oder spinale Einblutungen vorkommen, sind im Vergleich zu den Erwachsenen aber sehr selten. Sowohl aufgrund des hohen Regenerationspotentiales im jungen Organismus als auch der geringen Sekundärschädigungen können in diesen Gruppen die besten Ergebnisse erwartet werden.