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Hintergrund: Der autologe Fetttransfer stellt eine einfache und effektive Methode zur Therapie einer Reihe von Krankheitsbildern und Deformitäten dar und nimmt einen immer wichtiger werdenden Stellenwert in der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie ein. Lipoaspirate werden nicht nur aufgrund ihrer volumetrischen Eigenschaften genutzt, sondern besitzen einen einzigartigen regenerativen Effekt durch enthaltene Wachstumsfaktoren und einen hohen Gehalt an mesenchymalen Stammzellen.

In zahlreichen klinischen Studien wird der autologe Fetttransfer zur Therapie kutaner Defekte genutzt, wobei jedoch bislang keine wissenschaftliche Grundlage für einen positiven Einfluss von Lipoaspiraten auf Keratinozyten dokumentiert ist.

Material und Methoden: In dieser Studie wurden humane Keratinozyten von gesunden Patienten isoliert und kultiviert. Aus elektiven Fettgewebsreduktionsplastiken gewonnene und entsprechend dem Coleman-Protokoll prozessierte Lipoaspirate wurden in einem Kokultur-System, Chemotaxis- und Scratch-Assay auf ihr Keratinozyten-proliferationsförderndes Potenzial untersucht. Zusätzlich wurden Keratinozyten-wachstumsfördernde Zytokine per ELISA gemessen. Dabei diente en bloc Fettgewebe als Vergleich.

Ergebnisse: Die vorläufigen Daten weisen auf ein höheres Keratinozyten-proliferationsförderndes Potenzial von Lipoaspiraten im Vergleich zu en bloc Fettgewebe in den Kokulturversuchen hin. Im Chemotaxis- und Scratch-Assay zeigten Lipoaspirate ein höheres Keratinozyten-migrationsförderndes Potenzial als en bloc Fettgewebe. Im ELISA konnte eine unterschiedliche Sekretion relevanter Wachstumsfaktoren nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung: Zusammengefasst zeigen die bisherigen Ergebnisse, dass Lipoaspirate einen stärkeren proliferations- und migrationsfördernden Effekt auf Keratinozyten ausüben als en bloc Fettgewebe. Ein Grund dafür könnte die unterschiedliche Ausschüttung von Keratinozyten-proliferationsfördernden Wachstumsfaktoren darstellen. Die Ergebnisse liefern somit eine wissenschaftliche Grundlage für die klinische Anwendung von Lipoaspiraten bei der kutanen Regeneration wie z. B. der Fettunterspritzung von schlecht heilenden Wunden sowie der Erhöhung der Überlebensrate von Hauttransplantaten durch simultanes Lipofilling.