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Ist die Denervation der Haupteffekt zur Beschwerdelinderung nach 4-Corner-Fusion?
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Im Rahmen ossärer oder ligamentärer Handwurzelinstabilitäten im Sinne eines SNAC („scaphoid non-union advanced collapse“)- oder SLAC („scapholunate advanced collapse“)- wrist kommt es zum Tiefertreten des Os capitatum und zum sogenannten karpalen Kollaps. Die mediokarpale Teilarthrodese bei fortgeschrittener Handgelenksarthrose ist eine wohl etablierte Therapieoption des karpalen Kollaps. Eine alternative Therapieoption bietet die Handgelenksdenervation nach Wilhelm oder die partielle Denervation mit Neurotomie des N. interosseus posterior (PIN). Im Rahmen der offenen mediocarpalen Teilarthrodese ist diese partielle Denervierung ein operativer Teilaspekt. Es ist unklar, ob die Denervation oder die Operationsmethodik an sich die Beschwerdelinderung herbeiführt und wird daher kontrovers diskutiert.
Im Zeitraum von 2007 bis 2013 befragten wir 27 Patienten, die entweder eine offene mit simultaner partieller Denervation oder eine arthroskopisch assistierte ohne partielle Denervation durchgeführte mediokarpale Teilarthrodese erhalten haben, nach subjektiven Kriterien, wie postoperativer Schmerz und Patientenzufriedenheit. Der minimale postoperative Zeitraum betrug mindestens 9 Monate. Hierbei ließ sich keine definitive Diskrepanz bezüglich der postoperativen Schmerzsituation und Patientenzufriedenheit abgrenzen. Ein unzureichender Behandlungserfolg der mediocarpalen Teilarthrodese war letztendlich in erster Linie in den Zusammenhang ausbleibender postoperativer knöcherner Fusionierung, also einer Pseudarthrose, zu stellen. Es lässt sich für uns hieraus schlussfolgern, dass nicht die partielle Denervation das ausschlaggebende Moment, sondern die knöcherne Fusion an sich den Behandlungserfolg maßgebend beeinflusst.