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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

„Free Flops“ an der unteren Extremität nach Rasanztraumata – Lösungswege durch „Transformer-Propeller-Lappenplastiken“

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Timm Oliver Engelhardt - München, Deutschland
  • Paul Liebmann - Med. Universität Graz, Graz, Österreich
  • Thomas Holzbach - München, Deutschland
  • Riccardo Giunta - München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc328

doi: 10.3205/14dgpraec083, urn:nbn:de:0183-14dgpraec0838

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Engelhardt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei posttraumatischer, mikrovaskulärer Defektdeckung an der unteren Extremität kann es nach Rasanztraumata trotz sorgfältigem Debridement, adäquater Auswahl und regelrechter Perfusion der Lappenplastik zu Wunddehiszenzen, Wundheilungsstörungen, Weichteilinfektionen bis hin zu deckungspflichtigen Defekten der Nachbarschaft kommen. Die konservative Wundbehandlung ist zeitaufwändig und aus anatomischen Gründen selten indiziert.

Material und Methode: Sekundäre Verfahren zur Deckung, Nachmobilisation der Lappenplastik, lokoregionale Lappenplastiken bis hin zu aufwändigen mikrovaskulären Verfahren riskieren zusätzliche Traumatisierung von Weichteilen und Strombahn der bereits vorgeschädigten Extremität. Unser Vortrag befasst sich mit verbleibenden Möglichkeiten nach unbefriedigender mikrovaskulärer Defektdeckung und der Vorstellung von Transformer Propeller Lappenplastiken zur sekundären Defektdeckung an der unteren Extremität nach Rasanztraumata.

Ergebnisse: Aufgrund guter Weichteileigenschaften werden freie Muskellappenplastiken mit Hauttransplantaten an der unteren Extremität häufig bevorzugt. Der Einschluss von Hautinseln zur klinischen Beobachtung der Durchblutung ist sinnvoll. Auch Perforator Propeller Lappenplastiken sind fester Bestandteil der Defektdeckung. Eine neue innovative Möglichkeit ist die Umwandlung der ursprünglichen Hautinsel in sekundäre, distal gestielte Propeller Lappenplastiken – “Transformer Perforator Flaps”. Durch die Erweiterung des Rotationsradius der ursprünglichen Lappenplastik können auf diese Weise weitere Defekte der an die Lappenplastik angrenzende Nachbarschaft elegant und ohne zusätzliche Gewebetraumatisierung versorgt werden.

Schlussfolgerung: Bei ausgedehntem Weichteiltrauma der unteren Extremität bieten Muskel-Lappenplastiken mit großzügiger Hautinsel (z.B. M. latissimus dorsi-Lappenplastik) Vorteile. Wahl der Form und Planung der Hautinsel ist in ausgewählten Fällen so zu gestalten, dass optional eine Umwandlung in nützliche Transformer Perforator Flaps stattfinden kann.