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45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC)

11.09. - 13.09.2014, München

Prospektive Untersuchung zum Einfluss von Antibiotika auf den postoperativen Verlauf von einfachen Handinfektionen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Manuela Micheel - Tübingen, Deutschland
  • Jakob Schreiner - BG Tübingen, Plastische Chirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Theodora Manoli - BG Tübingen, Plastische Chirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Hans-Eberhard Schaller - Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. 45. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 19. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), 52. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPRÄC). München, 11.-13.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc298

doi: 10.3205/14dgpraec072, urn:nbn:de:0183-14dgpraec0726

Veröffentlicht: 3. September 2014

© 2014 Micheel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Handinfektionen gehören zu den häufigsten handchirurgischen Krankheitsbildern. Der Goldstandard der Behandlung von Handinfektionen liegt in der frühzeitigen und gründlichen chirurgischen Infektsanierung mit nachfolgender Gipsruhigstellung, Bettruhe, Hochlagerung der Extremität und ggf. Antibiotikagabe. Bis heute ist unklar, ob eine intra-und postoperative antibiotische Behandlung nach chirurgischer Infektsanierung bei jedem Schweregrad der Infektion notwendig ist.

Patienten und Methoden: Patienten mit unkomplizierten Handinfektionen, d.h. ohne Sehnen-, Kochen- oder Gelenkbeteiligung wurden postoperativ in drei verschiedene Gruppen eingeteilt. Die Gruppen bestanden aus jeweils 45-55 Patienten. Patienten der Gruppe I wurden sowohl systemisch als auch lokal antibiotisch behandelt. Patienten der Gruppe II wurden nur lokal antibiotisch behandelt, bei den Patienten der Gruppe III wurde lediglich eine chirurgische Infektsanierung durchgeführt. Als systemische Antibiose, intravenös und/oder oral, wurden die Standardantibiotika Cephalosporine der 1. und 2. Generation verabreicht. Als lokale antibiotische Anwendung wurden Gentamycin-beschichtete (PMMA-) Ketten in die Wunde eingelegt.

Es erfolgten zwei Nachuntersuchungen 2 Wochen und 3 Monate postoperativ. Bei den Nachuntersuchungen wurden u.a. die Handbeweglichkeit, die grobe Kraft mit dem Jamar-Dynamometer, das Schmerzniveau mittels der Visuellen Analog Skala (VAS) und der DASH-Score ermittelt. Weiter wurden die Dauer der Schienenruhigstellung sowie die Revisionsrate erhoben und anschließend statistisch ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der Vergleich der Patientendaten der Gruppen I-III ergab insgesamt keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich sämtlicher erhobener Parameter. Somit wird die klinische Wertigkeit einer zusätzlichen lokalen und/oder systemischen Antibiotikagabe nach sachgerechtem chirurgischem Debridement unkomplizierter Handinfektionen in Frage gestellt.