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Der Einfluss der skapholunären Dissoziation auf die Handgelenkskinematik
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Fragestellung: Obwohl der skapholunäre Gelenkkomplex in nahezu allen kinematischen Modellen des menschlichen Handgelenkes eine Schlüsselrolle übernimmt, konnte die genaue Kinematik sowie die Veränderungen die durch die Schädigung des SL-Bandapparates auftreten bisher nicht vollständig zufriedenstellend geklärt werden. Traumatische Verletzungen des SL-Bandes zählen zu den häufigsten Pathologien des Handgelenks und stellen die wichtigste Ursache für karpale Instabilitäten dar, welche nicht selten in einer degenerativen Handgelenksarthose enden. Daher ist ein besseres Verständnis dieser Pathologien von hohem klinischen und sozioökonomischem Interesse.
Methoden: Mit Hilfe eines Magnetic-Tracking-Device (Aurora, NDI Medical, Ontario, Canada) wurden die Bewegungsmuster von acht (n=8) Handgelenken von humanen Frischleichen vor und nach induzierter SL-Dissoziation (Andersson Typ 3 / Geissler Grad IV) untersucht. Als standardisierte passive Bewegungen wurden die palmare Flexion, dorsale Extension als auch die radiale und ulnare Deviation evaluiert.
Ergebnisse: Im Rahmen dieser Studie konnten wir eine individuelle Varianz zwischen den untersuchten Handgelenken beobachten, wobei jedoch ein einheitliches Muster in den Veränderungen nach SL-Dissoziation erkennbar war. Dabei zeigten die x-, y- und z-Achsen des Skaphoids während der verschiedenen Bewegungen einen zu erwartenden Bewegungszuwachs, wohingegen das Lunatum dies lediglich in der x- und y-Achse präsentierte, aber in der z-Achse deutlich eingeschränkt war.
Schlussfogerungen: Mit Hilfe unseres Models sind wir in der Lage die komplexe Handgelenkskinematik in ausgewählten Teilkomplexen messbar und somit die Veränderungen nach Trauma nachvollziehbar zu machen.
Dadurch hoffen wir in Zukunft dem Handchirurgen im klinischen Alltag bei der Entscheidungsfindung für eine geeignete Therapie eine entscheidende Hilfe bieten zu können. Um diese Ziel jedoch dauerhaft zu erreichen, sind noch weitere Studien mit unterschiedlichen Fragestellungen von Nöten.